Forschungs- und Lehrbergwerk Freiberg: Forschen unter Tage dank LWL-Verkabelung der GAD

Bereits seit 1765 besteht die Bergakademie Freiberg. Gegründet, um die Erkundung, Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen wissenschaftlich fundiert zu untersuchen und damit die Produktivität und Wirtschaftlichkeit des Bergbaues zu verbessern, dient das Forschungs- und Lehrbergwerk noch heute der praktischen Ausbildung von Studenten der Bergakademie Freiberg. Darüber hinaus bietet das Bergwerk externen Unternehmen einmalige und hervorragende Möglichkeiten für die Forschung und Entwicklung, zum Beispiel im Bereich der Materialveränderung fester Stoffe.
Das eigentliche, rund 50 x 200 Meter große Messgebiet liegt 150 Meter unter Tage und besteht aus homogenem Gneis. Dreißig Gebirgsanker in ein bis zwei Meter tiefen Bohrlöchern mit jeweils drei Geophonen dienen als Empfängereinheiten für die Aufzeichnung der seismischen Wellen. Ergänzt wird das Messgebiet von einem beheizbaren Arbeitsraum mit Werkstatt, Strom-, Telefon- und Internetanschluss sowie sechs Arbeitsplätzen.
Der Einsatz von am Deutschen GeoForschungsZentrum entwickelten, hochauflösenden geophysikalischen Erkundungssystemen für Untertageanwendungen auf Tunnelbaustellen oder in Bohrlöchern stellt hohe Anforderungen an deren Sicherheit und Funktionstüchtigkeit.
„Das Untertagelabor bietet die Möglichkeit, mit entsprechenden Versuchsreihen geophysikalische Erkundungssysteme für Untertageanwendungen zu entwickeln und unter bekannten geologischen Bedingungen die notwendige Systemreife zu realisieren“, beschreibt Dr. Klaus Grund, Leiter Grubenbetrieb des Forschungs- und Lehrbergwerks, die hohe Bedeutung der Einrichtung.
GAD stellt hochverfügbare IT-Infrastruktur unter Tage bereit
Um diese wichtigen Funktionen des Forschungs- und Lehrbergwerks dauerhaft zu gewährleisten, war die Errichtung einer hochverfügbaren IT-Infrastruktur unter Tage auf Basis passiver und aktiver LWL-Komponenten für Daten-, Sprach- und Videoübertragung erforderlich geworden. Jeder Arbeitsplatz sollte über einen 1 – Gigabit Ethernet-Anschluss verfügen, und die entsprechende datentechnische Anbindung an das Freiberger Universitätsnetz musste sichergestellt werden.

Durch die schrittweise Erschließung neuer Versuchsstände konnte einerseits der Forschungs- und Lehrbetrieb unterbrechungsfrei fortgesetzt werden. Zudem bietet diese Erschließungsweise künftig die Möglichkeit, die vorhandene Infrastruktur des Datennetzes stetig zu erweitern.
„Das von uns entwickelte Gesamtkonzept wurde im Wesentlichen durch die klimatischen und geologischen Bedingungen bestimmt. Im passiven Bereich wurden mechanisch stark belastbare Kabel eingesetzt. Die passiven Abschlusskomponenten sind sowohl in 19-Zoll-Technik als auch in Modulbauweise einsetzbar. Die ausgewählte aktive Systemtechnik entspricht selbstverständlich dauerhaft der rauen Industrieumgebung“, erläutert Maik Brock, Geschäftsführer der GAD Burkhardtsdorf die Lösung.
Dr. Grund lobt die von der GAD entwickelte und realisierte Lösung: „Seit der Übergabe haben wir einen störungsfreien und zukunftssicheren Betrieb, der unseren Studenten und den hier forschenden Unternehmen hervorragende Arbeitsbedingungen ermöglicht.“

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