Smart Logistics

Die Anforderungen an die Logistik werden immer komplexer und die Transportmengen steigen, gleichzeitig erwarten die Kunden niedrige Preise und einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck. Das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo erfüllt diese Ansprüche, indem es zum Teil selbst entwickelte IT-Werkzeuge einsetzt.

Die Contargo-Gruppe organisiert Containerverkehre zwischen den Westhäfen, den deutschen Nordseehäfen und dem europäischen Hinterland. Dazu setzt das Unternehmen Bahn, Binnenschiff und Lkw ein. „Der Schlüssel für die Optimierung unserer Lieferketten liegt deshalb in der IT“, so Heinrich Kerstgens, Co-Geschäftsführer der Contargo GmbH & Co. KG. „Im Kombinierten Verkehr müssen die verschiedenen Partner reibungslos miteinander kommunizieren.“ Das sieht Kerstgens auch als eine der wesentlichen Aufgaben von Contargo: „Wir richten ein besonderes Augenmerk auf die Schnittstellen zwischen den Logistikpartnern, denn wir sind nicht nur Spezialisten für Containerlogistik, sondern auch für die Logistik von Informationen.“

Tarifrechner mit Umwelteffekt

Das hat das Unternehmen beispielsweise mit seinem Tarifinformationssystem IMTIS unter Beweis gestellt, welches im Mai mit dem Eco Performance Award ausgezeichnet wurde. IMTIS wurde vor fast 20 Jahren entwickelt und seither kontinuierlich verbessert. Heute ist der kostenlose Tarifrechner ein webbasiertes System, das jeder über die Contargo-Webseite erreichen kann. Die Nutzer können mit ihm nicht nur die Dauer, die Gesamt- und Mautdistanz sowie den Preis eines Transports im Kombinierten Verkehr berechnen, sondern auch die dabei entstehenden CO2-Emissionen.

Software für alle

Gemeinsam mit einem Dienstleister hat die IT-Abteilung von Contargo auch noch andere branchenspezifische Anwendungen entwickelt. Zum Beispiel das Intermodale Routing Informations System (IRIS). Seit einigen Monaten ist diese Software, die Streckenführung, Gesamtkilometer, Mautkilometer, Planfahrzeiten und CO2-Ausstoß berechnen kann, als OpenSource-Software frei zugänglich. IRIS kann seither unter der OpenSource-Lizenz AGPLv3 auf GitHub heruntergeladen und den eigenen Ansprüchen entsprechend weiterentwickelt werden.
IRIS berücksichtigt Informationen aus dem Kartenmaterial, wie Maximalgewichte oder Mautpflicht. Bei der Berechnung des CO2-Ausstoßes eines intermodalen Transports werden nicht nur die Transporte, sondern auch der Umschlag und das Handling der Container mit einbezogen. „Im Kombinierten Verkehr ist Transparenz sehr wichtig, darum nutzen wir gerne Open-Source-Programme“, sagt Heinrich Kerstgens. „Denn mit ihnen können alle Beteiligten gemeinsam den besten Weg finden.“

App für Trucker

Die IT-Abteilung hat auch die Lösung für ein anderes Problem gefunden: An den Terminals müssen Lkw zu Spitzenzeiten oft lange auf ihre Abfertigung warten. Damit sich die Trucker bereits im Vorfeld über freie Slots informieren und bei Bedarf buchen können, hat Contargo STAR entwickelt, eine App zur Online-Terminvergabe. Für die Teilnehmer werden die Wartezeiten deutlich reduziert. Zunächst gibt es die Applikation nur in Basel, nach und nach soll sie auch an anderen Terminals eingeführt werden.
„Informationstechnologie macht die Logistik zukunftsfähig, indem sie dazu beiträgt, Logistikprozesse zu standardisieren, so werden sie transparenter und preiswerter. Gleichzeitig sollte sie uns Dienstleister immer so viel Flexibilität lassen, dass wir individuelle Kundenwünsche berücksichtigen und kurzfristig auf Marktschwankungen oder andere Veränderungen der Rahmenbedingungen reagieren können. Da sich die Logistik kontinuierlich verändert, wird es für IT-Dienstleister in der Logistik nie langweilig.“

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