RAD Data Communications: LTE-Mobilfunk könnte ohne raschen Ausbau der Backhaul-Netze scheitern

München, den 19. Januar 2010: Das Geschäft des Telekommunikationsausrüsters RAD Data Communications (RAD) profitiert von der Nachfrage nach Backhaul-Lösungen im Zusammenhang mit dem Ausbau der Mobilfunknetze für die neue Generation LTE (long term evolution). Das Unternehmen hat hier im Jahr 2009 in Europa sieben Tier 1-Netzbetreiber als Kunden gewonnen. Im Vorfeld des Mobile World Congress (15.-18. Februar 2010, Barcelona) weist RAD nun auf die Bedeutung der „Intelligenz“ in den Zugangs- und Aggregationsnetzen hin. Dabei geht es um die Anbindung von Basisstationen oder eNodeBs an die Kernnetze, also um die Radio Access Networks (RAN). Um den hohen Erwartungen der Kunden an moderne Multimedia- und Kommunikationsdienste gerecht zu werden, sei es mit einem bloßen Ausbau der Bandbreite nicht getan. Für anspruchsvolle Anwendungen mit einer hohen Qualität sei der Einsatz von Technologien nötig, die die Netze auf Seiten der Mobilfunkzelle mit mehr Intelligenz ausstatten. Gelänge dies nicht, könne es trotz des Smartphone-Booms und der großen Nachfrage nach schnellen Datendiensten schwierig werden, genügend Kunden von LTE zu überzeugen um den Ausbau der Netze zu refinanzieren, was die Wirtschaftlichkeit der neuen Technikgeneration bedrohe.

Bei LTE basieren die Netze durchgängig auf dem Internet Protokoll (All IP Networks). RAD belieferte einige der ersten All-IP-Mobilfunknetze in Europa mit Backhaul-Lösungen und kennt die Anforderungen aus der Praxis. Zu den größten Herausforderungen zählt laut RAD, dass die IP-Technologien inhärent über keine Synchronisierung verfügen. Nur mit Technologien wie Taktwiederherstellung und -verteilung könnten Anrufabbrüche oder Fehler beim Hand-over vermieden werden.
„Fristete das Thema Backhaul über viele Jahre eher ein Schattendasein, ist es heute die wichtigste Herausforderung der Mobilfunkbranche. Der sprunghafte Anstieg des Datenverkehrs hat die Backhaulnetze vieler Betreiber bereits 2009 mit voller Wucht getroffen, sodass diese eilig ihre Kapazitäten erweitern mussten. Die wirkliche Herausforderung steht der Branche aber erst noch bevor: 2010 wird es weniger auf die bloße Bereitstellung von mehr Bandbreite über Glasfaser oder Mikrowellen gehen, sondern vielmehr um einen Ausbau der Intelligenz“, so Volker Bendzuweit, Geschäftsführer der RAD Data Communications GmbH.

Komplexität bei LTE Backhaul
Schon wegen ihrer teilweise vermaschten Architektur – jede Basisstation ist mit bis zu 32 Nachbarn über die X2-Schnittstelle verbunden – ist es bei LTE-Backhaulnetzen ungleich komplexer, Traffic Management zu realisieren und Ausfallsicherheit und Dienstegüte (QoS) zu gewährleisten. Daher sind intelligente Demarkations-Gateways für den Zellenstandort und Aggregationsgeräte nötig, die mittels VPN die X2-Konnektivität herstellen. Entsprechende LTE-Lösungen von RAD bieten zudem auch eine Ende-zu-Ende-Messbarkeit der Performance und ausgefeiltes Traffic Performance Management. Zeitgebungs-Standards wie 1588v2, Synch-E und andere Verfahren stellen sicher, dass Echtzeitdienste wie Sprachübertragung und Multimedia-Streaming auch in All-IP-Netzen funktionieren. Mit dieser Service Delivery-Plattform können Netzbetreiber differenzierte SLAs gewährleisten, die Auslastung der Ressourcen optimieren und die Betriebskosten senken. Sie können alle Arten von Verkehr transportieren, und das mit einer Ausfallsicherheit von 99,999 Prozent. Weiter unterstützen die Geräte von RAD die Rückwärts-Kompatibilität für 2G und 3G sowie die viel höheren Übertragungsraten bei LTE. Transport-Serviceprovider können den Traffic verschiedener Mobilfunkunternehmen übertragen, unabhängig von der jeweiligen Zeitgebungstechnologie. Damit unterstützen die RAD-Lösungen den branchenweiten Trend, dass Mobilfunkanbieter bei LTE-Netzen untereinander kooperieren oder die Übertragung teilweise an übergeordnete Dienstleister auslagern.

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