Trustworthy AI und KI-Agenten prägen die technologische Zukunft
Heidelberg, 20. November 2025 – Zum Jahresende scheint der AI-Hype erste Dämpfer zu bekommen: Es kommen Zweifel auf, ob KI tatsächlich den wirtschaftlichen Erfolg bringt, den sich Unternehmen davon versprechen. Ob die Technologie die Erwartungen im Hinblick auf den ROI erfüllt und ethische Hürden überwindet, hängt nicht unerheblich davon ab, ob sich „Trustworthy AI“ wirklich etablieren kann. Experten von SAS, einem der weltweit führenden Anbieter von Lösungen für Daten und künstliche Intelligenz (KI), werfen einen Blick in die Glaskugel.
AI-Budgets stehen auf dem Prüfstand
Nachdem Milliarden an Investitionen rund um ChatGPT & Co. ins Leere gelaufen sind, fragen CFOs nach dem realen ROI – und die wenigsten Generative-AI-Projekte haben etwas Handfestes vorzuweisen. Das Siegel „KI-Innovation“, das bisher fast jedes Budget rechtfertigte, wird konkreten Fragen nach Kosten pro Abfrage, Trefferquoten und messbaren Geschäftsergebnissen weichen. Geschäftsbereiche, die nicht innerhalb von sechs bis zwölf Monaten handfeste Einsparungen, Umsatzsteigerungen oder Produktivitätsgewinne nachweisen können, werden ihre KI-Initiativen erst mal auf Eis legen müssen.
Manisha Khanna, Senior Product Manager, AI & Generative AI (https://info.haffapartner.de/newsroom/sas-experten-zu-den-it-trends-2026-der-grosse-reality-check-fuer-ki)
2026 stehen CIOs vor der Herausforderung, die komplette, von Agenten geprägte IT-Architektur zu steuern. Sie werden vom Tech-Enabler zum Ökosystem-Integrator: also ein Chief Integration Officer. AI Governance, Integration und bereichsübergreifende Leitung gehören zu den Kernaufgaben in der Agentic-AI-Zukunft.
Jay Upchurch, Chief Information Officer
KI-Agent: Der neue Kollege
Im kommenden Jahr werden sich Unternehmen zu Ökosystemen entwickeln, in denen KI-Agenten keine Tools mehr sind, sondern Teammitglieder. In einer Mensch-Maschine-Belegschaft erledigen Agenten Aufgaben, teilen Informationen und lernen Seite an Seite mit Mitarbeitern.
Udo Sglavo, Vice President, Applied AI and Modeling Research & Development
Agentic AI übernimmt Verantwortung – auch für Verluste
Fortune-500-Unternehmen werden Ende des kommenden Jahres ein Viertel ihrer komplexen Kundeninteraktionen über Agentic-Systeme abwickeln. Die KI-Agenten handeln und entscheiden selbstständig, sie haben einen messbaren Effekt auf den Umsatz. In diesem Zusammenhang entstehen neue Rollen wie Agent SRE oder sogar Chief Agent Officer. Die wachsende Bedeutung der autonomen Systeme als Umsatztreiber bringt aber auch Risiken mit sich: Der erste weitreichende „Agentenausfall“ wird zeigen, welche Verluste damit verbunden sind.
Iain Brown, Head of AI & Data Science, Northern Europe
AI Empowerment statt AI Replacement
Führungskräfte haben 2026 zwei Möglichkeiten: mit KI Jobs abschaffen oder ihre Mitarbeiter damit weiterentwickeln – und sich somit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Unternehmen benötigen daher mutige und inspirierende Thought Leader, die während des gesamten Change-Prozesses in ihre Workforce investieren.
Bryan Harris, Chief Technology Officer
Innovation geht nur mit vertrauenswürdiger KI – und das müssen Unternehmen selbst in die Hand nehmen
2026 geht es nicht länger um Innovation versus Vertrauen. Solange es keine konsistente KI-Regulierung von staatlicher Seite gibt, müssen Unternehmen selbst Leitplanken etablieren, die einen verantwortungsvollen KI-Einsatz sicherstellen. Letztlich wird es nicht darauf ankommen, wer zuerst KI implementiert, sondern wer die strategische Bedeutung eines Rahmenwerks zur Kontrolle anerkennt – und dies nicht als Hemmschuh für Innovation ansieht.
Reggie Townsend, Vice President, Data Ethics Practice
Souveräne und hybride KI-Architekturen auf dem Vormarsch
Unternehmen weltweit fordern immer mehr Kontrolle über ihre Daten, Modelle und Infrastruktur. „Bring your own model“ und „Sovereign AI“ – bei denen Organisationen Grundlagenmodelle innerhalb ihrer eigenen Governance und Compliance-Grenzen betreiben – werden zum Standard für regulierte Branchen.
Marinela Profi, Global Agentic AI Strategy Lead
Quanten kommen langsam – aber gewaltig
In den kommenden zwölf Monaten wird der Markt für Quantencomputing merkbar an Fahrt aufnehmen. Prognosen gehen davon aus, dass die Technologie bis 2030 einen Reifegrad erreicht haben wird, der erstmals einen messbaren Mehrwert bringt. Investoren verlagern ihren Fokus von Hardware und Kryptografie auf Software und Applikationen. Es wird zunehmend die Rede sein von „Quantenarchitektur“ – einem umfassenden Stack von Quantensystemen, darunter Software- und Applikationsschichten, die in Real-World-Szenarien greifbare Vorteile liefern. Verbunden damit ist eine Aufstockung von In-House-Expertise, um dieses künftige Potenzial zu erschließen.
Amy Stout, Head of Quantum Product Strategy
Synthetische Daten machen den Unterschied
Künstlich generierte Daten, die realen ähneln, werden zum strategischen Tool, wann immer Daten fehlen, der Datenschutz auf dem Spiel steht oder Compliance zum Flaschenhals wird. Das Rennen machen die Unternehmen, die den „synthetischen Realismus“ beherrschen sowie in großem Maßstab den Wechsel von experimentellen zu operativen Anwendungen schaffen – und damit geschäftliche Vorteile erzielen.
Alyssa Farrell, Senior Director, Platform and Horizontal Solutions
KI auf dem Prüfstand: Klare Ergebnisse statt Hype
2026 wird der Druck größer, konsistenten ROI und Transparenz für KI-Projekte nachzuweisen. Belohnt werden vernünftige Investitionen, die sich auf das Fundamentale konzentrieren: Datenorchestrierung, zuverlässige Modellerstellung und erklärbare Governance. Überbewertete Technologien werden von der Bildfläche verschwinden, um Responsible AI Platz zu machen, die messbare Ergebnisse erzielt und sich operativ kontrollieren lässt.
Stu Bradley, Senior Vice President, Fraud & Security Intelligence
Weitere Trendprognosen für 2026, unter anderem für den Technologiesektor, Financial Services, Versicherungen, Marketing und öffentliche Verwaltung gibt es hier (https://blogs.sas.com/content/predictions/).
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