Kommentar von Günter Esch, Geschäftsführer SEPPmail – Deutschland GmbH
Die Wochen vor den Feiertagen gehören in vielen Unternehmen zu den arbeitsintensivsten des Jahres: Projekte müssen beendet, offene Vorgänge abgeschlossen und Budgets für das neue Jahr freigegeben werden. Gleichzeitig füllen sich die Posteingänge mit Terminanfragen, internen Abstimmungen oder Jahresendgrüßen. Genau diese Mischung aus Zeitdruck, verkürzten Entscheidungswegen und steigendem Kommunikations-aufkommen macht die Vorweihnachtszeit zu einem idealen Zeitpunkt für Cyberangriffe über E-Mail.
Gefährliche Sicherheitsrisiken in der Adventszeit
Erfahrungsgemäß nutzen Angreifer diesen Stressfaktor gezielt aus. Kurz vor Jahresende häufen sich Phishing-Mails, gefälschte Rechnungen oder interne Freigabeprozesse, die auf den ersten Blick plausibel wirken. Mitarbeiter reagieren in dieser Zeit manchmal weniger sorgfältig und klicken schneller einmal auf einen Link, um Aufgaben noch „schnell abzuschließen“, bevor es in die Feiertage geht. Auch in der IT herrscht oftmals Jahresendstimmung – Teams sind im Urlaub, Monitoring erfolgt nur reduziert, und verdächtige Aktivitäten können länger unentdeckt bleiben. Was in ruhigeren Zeiten auffallen würde, rutscht jetzt leichter durch.
Mit diesen 4 einfachen To-dos Risiken senken
Auch in der Weihnachtszeit sollten vertrauliche Informationen, Freigaben und Abstimmungen nur über gesicherte und nachvollziehbare Kommunikationswege erfolgen. Außerdem gilt: Communication is key. Mit folgenden To-dos können Sie Ihre Mitarbeiter gezielt auf kritische Einfallstore hinweisen und bieten weniger Angriffsfläche für Cyberattacken:
1. Muster erkennen: Sensibilisieren Sie Ihr Team dafür, welche typischen Angriffsmuster aktuell vermehrt auftreten.
2. Verhaltenskodex aufstellen: Definieren und dokumentieren Sie Prozesse, wie mit unerwarteten Mails, Freigaben oder Dateianhängen umgegangen werden soll.
3. Schutzmaßnahmen ergreifen: Setzen Sie auf technische Schutzmechanismen, die Identitätsmissbrauch, manipulierte Absenderadressen oder schadhafte Inhalte zuverlässig erkennen – auch bei hohem Mailaufkommen.
4. Monitoring etablieren: Überwachen Sie Ihre Aktivitäten und Systeme kontinuierlich, damit kritische Vorgänge zeitnah entdeckt und gemeldet werden können – auch wenn Teams personell reduziert sind.
Ohne böse Überraschung ins neue Jahr
Stress, Zeitdruck und volle Posteingänge können kurz vor Jahresende noch einmal für viel Trubel sorgen – ein Fest für Cyberkriminelle. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden rechtzeitig sensibilisieren und ihre E-Mail-Sicherheitsstrategie auf saisonale Risikophasen abstimmen, reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitsvorfällen. So warten nach den Feiertagen deutlich seltener unangenehme Überraschungen im Posteingang, und das neue Jahr beginnt nicht direkt mit einem Schrecken.
