Rote Karte für Wechselfehler

Frankfurt, 18. Februar 2009: Welcher Fußball-Fan erinnert sich nicht an das legendäre Spiel 1992 zwischen dem britischen Verein Leeds United und dem VfB Stuttgart? Weil Trainer Christoph Daum mit einer fehlerhaften Einwechslung gegen damalige UEFA-Regeln verstieß, schied Stuttgart aus dem Europa-Cup aus. Heute lassen sich sowohl Wechselfehler als auch Aufstellungs- und Schreibfehler durch den Einsatz des DFBnet Spielberichts verhindern. Die Lösung von DFB-Medien, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des Deutschen Fußball-Bundes, die schon 2004 für die Bundesliga entwickelt wurde, ist nun auch in der Kreisliga angekommen. Mit dem DFBnet Spielbericht gehört das aufwändige Ausfüllen von Papierformularen mit Durchschreibe-Kopien der Vergangenheit an.

Der elektronische Spielbericht ist Bestandteil des Service- und Kommunikationsnetzes DFBnet, das Schiedsrichtern, Trainern und anderen Verantwortlichen in Vereinen als zentrale Web-Plattform über einen passwortgeschützten Internet-Zugang zur Verfügung steht. Diese „Software as a Service (SaaS)“-Applikation umfasst verschiedene Module, die auf einem einzigen Portal zusammenlaufen.

Vereine können ihre Mannschaftsaufstellungen vorab online planen und die Spielernamen direkt aus der DFBnet-Datenbank ziehen. Für die gegnerischen Teams ist der Kader jedoch erst kurz vor Anpfiff einsehbar. Unmittelbar nach dem Spiel geben die Schiedsrichter sämtliche Ergebnisse online ein – mit Laptop und WLAN-Verbindung ist das sogar noch vom Spielfeldrand aus möglich. Sofort ist der aktuelle Spielbericht mit allen Informationen zu beiden Mannschaften, Auswechslungen, Karten, Toren und anderen Vorkommnissen in elektronischer Form verfügbar. Der aufwändige Versand von Informationen per Post ist nicht mehr nötig.

Sperren aus Sportgerichtsurteilen fließen automatisch in den DFBnet Spielbericht ein. Auch Verbandsreglements, wie die maximale Anzahl nichteuropäischer Spieler, sind im System hinterlegt und katapultieren die berüchtigten Wechselfehler schon von vornherein ins Aus.

Ursprünglich wurde der DFBnet Spielbericht für die Bundesliga entwickelt. Neben allen deutschen Top-Ligen wird er aber auch heute schon in fast allen Landes- und Regionalverbänden eingesetzt, bei einigen wie im Landesverband Westfalen sogar bis hinab in die Kreisliga.

„Die Lösung erleichtert uns die Arbeit ungemein“, berichtet Hans-Otto Matthey, Vorsitzender des Fußballkreises Recklinghausen. „Manuelle Eintragungen sind nicht mehr erforderlich und alle wichtigen Verbandsvorgaben werden im DFBnet Spielbericht automatisch berücksichtigt. Die Zukunft der Sportorganisation ist online.“

In DFBnet werden die Spielansetzungen und Ergebnisse aller etwa 1,4 Millionen Meisterschaftsspiele pro Saison digital erfasst. Etwa 30 bis 60 Minuten nach Abpfiff befinden sich die aktuellen Ergebnisse auf der Online-Plattform. Daneben sind alle Informationen auch öffentlich über das Internetportal fussball.de abrufbar. Im weltweiten Fußballgeschäft ist die Lösung einzigartig.

„Der DFBnet Spielbericht unterstützt vor allem die Vereine, indem er mühselige Schreibarbeit erleichtert, Fehler zu vermeiden hilft und eine Vielzahl von Auswertungen auf Knopfdruck ermöglicht, die vorher mühsam händisch erstellt werden mussten“, erklärt Kurt Gärtner, Geschäftsführer der DFB-Medien. „Die kleinen Missgeschicke durch fehlerhafte Aufstellungen hatten früher ziemlich weitreichende Konsequenzen, aber zum Glück können wir jetzt darüber schmunzeln.“

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