Bund lässt mobiles System zur Koordination aller Retter in Katastrophenfällen entwickeln

Mit dem Verbundprojekt Speed-up wird das Ziel verfolgt, die Koordination von Einsatzkräften in Großlagen (Krisensituationen bzw. Ereignissen mit einer hohen Zahl an Verletzten) durch ein mobiles und weitgehend selbstorganisierendes technisches System zu unterstützen. „Bei großräumigen Szenarien wie Massenunfällen sind persönliche Absprachen oder die Beschaffung und Weitergabe von Dokumenten kaum zu bewältigen. In der Folge stehen Zeitverlust und Ineffizienz in der Bearbeitung. Faktoren, die im schlimmsten Fall eine höhere Opferzahl fordern“, so Melle.

Um in der dreijährigen Entwicklungszeit eine umfassende Gesamtlösung zu realisieren, arbeitet Speed-up mit zwei Szenarien, die in ihren unterschiedlichen Anforderungsstrukturen eine große Mehrzahl denkbarer Fälle abdecken. Melle: „Damit soll die Übertragbarkeit der erarbeiteten Lösungen sichergestellt werden.“ In beiden Szenarien wird der Frage nachgegangen, wie eine geeignete Katastrophenreaktion aussehen kann.

Die Integration der zwei unterschiedlichen Zugangswege Speed-up Praxis und Speed-up Technologie macht das Projekt besonders. Speed-up Praxis zielt auf die Erarbeitung von Interaktions- und Kommunikationsmodellen für die Einsatzkräfte sowie auf Methoden zur Strukturierung und Beschreibung der Situation. Darüber soll die Einschätzung der Lage und Handlungsalternativen und ihrer Auswirkungen ermöglicht werden. Zugleich dient Speed-up Praxis als Anforderung und Benchmark für die zukünftige technische Umsetzung – die Speed-up Technologie. Die IT-Lösung soll Rettungskräfte bei allen erforderlichen Maßnahmen unterstützen: durch zusätzliche Informationen, aufbereitete Sensordaten und flexible Kommunikationsstrukturen. „Im Katastrophenfall kann damit schneller und qualitativ besser gehandelt werden und somit mehr Menschenleben gerettet werden“, so Mario Melle.

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