Wer sein Geschäft im digitalen Bereich verdient, ist nicht selten der externe Part eines Outsourcing-Prozesses beim Kunden. Gerade im Bereich IT, aber auch bei Vertrieb und Marketing wird fleißig ausgelagert, was intern nicht mehr zu bewältigen oder schlicht unwirtschaftlich ist. Ironischerweise sollten aber auch jene Unternehmen, die ihr Geld mit bei anderen ausgelagerten Tätigkeiten verdienen, darüber nachdenken, selbst einige Teile ihres Geschäftsbetriebs an externe Services abzugeben.
Was ist Outsourcing überhaupt und was bringt es konkret?
Grundsätzlich ist Outsourcing per definitionem nichts weiter als die Verlagerung von Wertschöpfungsaktivitäten an externe Zulieferer, um Kosten zu sparen und effizienter, manchmal aber auch hochwertiger zu arbeiten. In der Industrie ist diese Praxis seit Ewigkeiten gang und gäbe. In den letzten Jahrzehnten wurden aber auch jene Prozesse zunehmend ausgelagert, die nicht im engeren Sinne Teil der Produktion sind. Dazu zählen vor allem IT-Dienstleistungen, aber auch Services im Bereich des Kundenmanagements, des Personalwesens oder des Marketings. Kluge Unternehmer sehen die Externen oft als wichtigen Teil der eigenen Wertschöpfungskette an und beziehen sie trotz der formalen Unabhängigkeit stark ins Unternehmen mit ein. Der Hauptvorteil von Outsourcing ist aber nicht unbedingt nur der Kostenfaktor. Vielmehr sind Externe hochspezialisiert und performen oft besser als hauseigene Lösungen, da ihnen mehr Ressourcen und Werkzeuge zur Verfügung.
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Wo Outsourcing für digitale Dienstleister sinnvoll ist
Buchhaltung
Fragt man in digitalen Agenturen die Entscheidungsträger nach dem Aufgabenfeld, das am ehesten ausgelagert wurde oder werden soll, so hört man oft: die Buchhaltung. Viele Geschäftsführer überlassen diese lästige Arbeit gern Steuerbüros oder Büro-Services. Diese garantieren nämlich nicht nur für eine saubere Buchführung und korrekt berechnete Abgaben, sondern überführen diese Daten auch gleich in die erforderlichen Steuerdokumente. Nur Kleinunternehmer und echte Sparfüchse erledigen die Buchhaltung selbst.
Human Ressources Management
Eine weitere, oft sehr lästige Aufgabe ist die Suche nach neuem Personal sowie die Betreuung und Schulung des Personalstamms. In kleinen Agenturen kann dies noch der Chef persönlich handhaben, doch wenn das Unternehmen wächst, bedeutet jede Stunde Vorstellungsgespräch verlorene Zeit für andere Dinge. Auch hier können externe Dienstleister helfen, neue Fachkräfte zu finden, zu evaluieren und gegebenenfalls einzuarbeiten. Natürlich obliegt hier dem entsprechenden Vorstand immer noch das letzte Wort, aber die vielen Worte vorab werden bequem ausgelagert.
Customer Relationship Management
Kunden sind in der Regel das höchste Gut eines Unternehmens. Umso wichtiger ist es, seine Kunden professionell betreuen zu lassen. Das geht zwar auch mit internen Mitarbeitern, doch sprechen einige Gründe für einen externem CRM-Anbieter. Zum einen kostet eine reine Customer-Service-Kraft relativ viele Ressourcen, die in einer Outsourcing-Lösung meist sinnvoller investiert sind. Zum anderen sind die Mitarbeiter professioneller CRM-Services gründlich geschult und sorgen für zufriedene Kunden, binden diese und liefern dank moderner Software auch wertvolle Daten für das eigene Marketing und die Produktentwicklung.
Marketing
Das Thema Marketing gehört bei vielen digitalen Unternehmen zur Kernkompetenz. Trotzdem kann es auch hier sinnvoll sein, professionelle Vermarkter zu engagieren, um die eigene Marke bekannter zu machen und die Akquise von Neukunden zu erleichtern. In vielen Fällen ist es nämlich rein wirtschaftlich vernünftiger, das eigene Marketing auszulagern, statt die eigenen Experten durch diese Aufgaben zu blockieren.
Zehn Parameter für das Outsourcing
Nicht nur die großen Teilbereiche können ausgelagert werden. Auch kleine Aufgaben und einzelne Prozessschritte sind manchmal bei externen Experten besser aufgehoben. Bei der Beurteilung, wann eine Arbeit ausgelagert werden sollte, können diese zehn Punkte hilfreich sein:
- Wiederholt sich die Aufgabe oft?
- Ist die Suche nach einem externen Dienstleister einfach?
- Ist der Kommunikationsaufwand mit dem Dienstleister überschaubar?
- Ist die Arbeit des Externen leicht zu bewerten?
- Ist das Risiko einer unfreiwilligen Beendigung niedrig?
- Ändern sich die Anforderungen der Aufgabe selten?
- Wäre der Einarbeitungsaufwand einer internen Lösung hoch?
- Wäre der Bearbeitungsaufwand einer internen Lösung hoch?
- Ist Know-How aus dem Kerngeschäft unwichtig für die Aufgabe?
- Sind die internen Opportunitätskosten hoch?
Wer diese zehn Fragen positiv beantwortet, sollte Outsourcing als Lösung der Aufgabe ins Auge fassen.
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