„Als Datenretter kennt man vor allem die Schattenseiten der IT. Wir wollten wissen, ob die uns bekannten Fälle von lang laufenden Festplatten, die sich nach einem Herunterfahren nicht wieder starten ließen, wirklich ein Argument gegen ein stromsparendes Ausschalten momentan nicht benötigter Server darstellen. Wir wissen jetzt, dass das Herunterfahren kein signifikantes Risiko darstellt“, sagt Conrad Heinicke, Projektmanager bei CBL Datenrettung.
Auf die Frage nach empirischer Evidenz für die Gefahr des Festplattenausfalls nach dem Herunterfahren, erklärt Andy Klein, Principal Storage Cloud Storyteller bei Backblaze Inc.: „Je älter ein Laufwerk ist, desto häufiger kommt es zu Ausfällen. Im Durchschnitt schalten wir jedes Laufwerk etwa zweimal pro Jahr aus und starten es neu. Dies geschieht, weil der Speicherserver, in dem sich das Laufwerk befindet, einer Wartung unterzogen wird, etwa zum Austausch eines Laufwerks. Wir tauschen defekte Laufwerke nicht im laufenden Betrieb aus, sondern schalten den Server aus, tauschen das Laufwerk und fahren den Server wieder hoch. In der Vergangenheit haben wir bei einigen Laufwerksmodellen einen deutlichen Anstieg der Laufwerksausfälle beim Neustart festgestellt. Es handelte sich allerdings um Laufwerksmodelle mit überdurchschnittlich hoher Ausfallraten – über fünf Prozent jährliche Ausfallrate. Mit anderen Worten: Ein Laufwerk, das beim Neustart ausfällt, wäre angesichts der hohen Ausfallrate nicht ungewöhnlich gewesen. Bei neueren Laufwerken scheint es keinen Unterschied zu geben, wann ein Laufwerk ausfällt, also während des Betriebs oder beim Einschalten.“
Gut gewartet, gut gesichert
Wer seine Server gut wartet und Festplatten nicht zu lange nutzt, kann heutzutage sicher sein, dass ein abgeschalteter Rechner auch wieder startet. „Andy Klein bestätigte uns, dass er früher in seiner Zeit als Systemadministrator auch Fälle verklebter Festplattenspindeln alter Laufwerke erlebte, er hält diese Gefahr aber mit der heutigen internen Laufwerkstechnologie für überwunden. Wir sollten die Anekdoten über Laufwerke, die erst wieder liefen, nachdem man darauf klopfte, nicht als Tipp für aktuelle Festplattenausfälle missverstehen“, mahnt Conrad Heinicke. „Vielmehr sollten uns kuriose Datenverlustfälle daran erinnern, dass man nur dann Datensicherheit erreicht, wenn man mit Backups auch für die unwahrscheinlichsten Fehler gerüstet ist. Unser Appell lautete daher: Schalten Sie aus, was nur sinnlos Energie verbraucht, aber stellen Sie sicher, dass Ihre Geschäftskontinuität auch im seltenen Fall eines Hardwareversagens gewährleistete ist!“
Überalterte Laufwerke bei RAIDs kritisch
Nach der Erfahrung von CBL Datenrettung sind alte Datenträger vor allem bei RAID-Servern ein Problem – nicht beim an- und ausschalten, sondern beim Rebuild. „Je nach RAID-Konfiguration können bekanntlich eine oder mehrere Festplatten eines RAID-Servers ausfallen und der Server läuft weiter. Die Daten der ausgefallenen Platte werden auf einer Ersatzplatte aus den Informationen wiederhergestellt, die auf den anderen Platten verteilt sind. Wir bekommen allerdings Fälle, in denen just in dieser Situation weitere Festplatten versagten“, berichtete Conrad Heinicke und erläutert: „Das Rebuild ist eine besondere Belastung für die verbliebenen Platten: Die über Stunden gehenden Schreib-Lese-Aktivitäten können leicht zu einer Überhitzung führen und den gefürchteten Ausfall weiterer Platten provozieren.“
Im Januar und Februar 2023 wird CBL einen Rabatt von zehn Prozent auf die Kosten einer Datenrettung von RAID-Festplatten gewähren. Diagnose und Kostenvoranschlag sind wie immer kostenlos. Im seltenen Fall eines erfolglosen Datenrettungsversuchs stellt CBL Datenrettung keine Rechnung (Prinzip „Keine Daten – Keine Kosten“).
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