ChatGPT verschwindet nicht – aber wird teurer, unsichtbarer und unverzichtbar
Die Diskussion um eine mögliche „KI-Blase“ nimmt Fahrt auf. Doch was passiert, wenn die Bewertungen einbrechen und der Hype abebbt – ist dann auch ChatGPT weg?
Die klare Antwort von Clever Mangos, einem auf KI-Weiterbildung spezialisierten Anbieter aus Hamburg: Nein. Aber für Unternehmen wird es ungemütlich, wenn sie heute auf die falschen Dinge setzen.
„Nach der Dotcom-Blase war das Internet nicht weg – es wurde erwachsen“, sagt Florian Knust, Mitgründer von Clever Mangos. „Genau das sehen wir jetzt bei KI: Weniger Spielplatz, mehr Business. ChatGPT verschwindet nicht, es zieht nur um – in die Infrastruktur und ins Preismodell.“
Drei Veränderungen, auf die sich Unternehmen einstellen müssen
Nach Einschätzung von Clever Mangos müssen sich gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf drei konkrete Verschiebungen einstellen:
Gratis-Experimente laufen aus
Viele KI-Tools wurden bisher über Freemium- oder stark subventionierte Modelle groß gemacht. „Diese Phase endet. Wir erwarten kostendeckende, oft deutlich höhere Preise – insbesondere bei leistungsfähigen Modellen“, so Knust.
Standalone-KI-Tools verschwinden
Was heute noch als eigenes KI-Tool daherkommt, wird morgen Funktion in Office, CRM oder ERP sein. „Die KI kommt nicht mehr _on top_, sondern aus Word, Excel & Co. direkt aus dem Alltag heraus. Das ist bequem – aber auch gefährlich für alle, die sich blind von einem Tool abhängig machen“, warnt Knust.
ChatGPT wird zur unsichtbaren Infrastruktur
KI-Modelle werden im Hintergrund laufen, integriert in Software, Prozesse und Schnittstellen. „Wie WLAN: Keiner redet mehr drüber, alle nutzen es. Der Hype verschwindet, die Abhängigkeit steigt“, so Knus.
Der eigentliche Engpass: Skills, nicht Software
Für Clever Mangos liegt der Kernfehler vieler Unternehmen darin, KI primär als Toolfrage zu betrachten – und nicht als Kompetenzthema.
„Die falsche Frage ist: _Kommt eine Korrektur?_ Die richtige Frage lautet: _Was baue ich heute auf, das auch nach der KI-Blase noch Sinn macht?_“, sagt Knust.
„Der Wettbewerbsvorteil wird nicht im Tool liegen – alle haben dieselben Modelle. Der Unterschied liegt darin, was Teams damit machen: in Prozessen, Prompts, Daten und Mut, Dinge wirklich zu verändern.“
Clever Mangos beobachtet in vielen Projekten, dass KMU zwar neugierig auf KI sind, aber oft an denselben Stellen scheitern:
* kein internes Know-how,
* unsystematische Experimente,
* Angst vor Datenschutz- und Compliance-Fragen.
„Wer jetzt nur auf günstige oder kostenlose Tools schielt, baut sein Haus auf Sand“, ergänzt Oliver Bock, Co-Autor des Praxisbuchs „ChatGPT – Das Praxisbuch“ und Mitgründer von Clever Mangos. „Wer dagegen heute in Skills investiert, hat morgen einen Vorsprung – egal, wie die Preisschilder der Modelle aussehen.“
_Angebot an Redaktionen: Einordnung statt Hype_
Clever Mangos bietet Redaktionen an, das Thema „KI-Blase“ aus Unternehmenssicht einzuordnen:
* Was passiert mit den Geschäftsmodellen von KI-Start-ups?
* Wie verändert sich die Rolle von Office-Software durch integrierte KI?
* Welche Strategie sollten KMU jetzt wählen, um nicht in teure Abhängigkeiten zu geraten?
Die Gründer und KI-Experten Florian Knust, Torsten Sollitzer und Oliver Bock stehen für Interviews, Hintergrundaustausch und Praxisbeispiele aus KMU-Projekten zur Verfügung.
