Shoppen, buchen, chatten: Die Menschen organisieren immer mehr Alltagsaufgaben mit ihrem Smartphone. Das prägt auch ihre Erwartungshaltung an den öffentlichen Personennahverkehr. Sie betrachten es zunehmend als Selbstverständlichkeit, heute auch ihre Fahrscheine für Bus und Bahn mobil kaufen zu können. Für den ÖPNV führt deshalb kein Weg mehr daran vorbei, seinen Kunden Ticketing-Apps anzubieten. Dabei sind einige zentrale Aspekte zu beachten. HanseCom, Anbieter von Softwarelösungen für den ÖPNV, erläutert die fünf zentralen Erfolgsfaktoren für mobiles Ticketing.
1. Zielgruppengerechte Apps bieten. Vielfahrer, Gelegenheitsfahrer, junge Menschen, Senioren, Menschen mit Handicap: Die unterschiedlichen Kundengruppen haben unterschiedliche Anforderun-gen. Deshalb sollten Verkehrsunternehmen mehrere mobile Apps anbieten, die den spezifischen Be-dürfnissen ihrer Zielgruppen gerecht werden. Das können Verkehrsunternehmen am einfachsten um-setzen, indem sie sich auch für den Ticketvertrieb über Drittapps öffnen. Mit dem richtigen Ticketshop als Basis haben sie dabei die Sicherheit, dass der Ticketverkauf und damit die wertvollen Kundenda-ten bei ihnen verbleiben.
2. Überregionale Apps integrieren. Eine spezielle Zielgruppe bilden Fahrgäste, die sich nur kurzfris-tig in der Region eines Verkehrsunternehmens aufhalten – seien es Geschäftsreisende, Touristen o-der Fahrgäste, die Freunde und Familie besuchen. Diese Zielgruppe können Verkehrsunternehmen am besten abholen, indem sie sich an einer überregionalen App beteiligen. Dann müssen die Fahr-gäste nicht x-verschiedene lokale Apps auf ihrem Smartphone installieren, sondern können mit einer einzigen App deutschlandweit regionale ÖPNV-Tickets mobil erwerben.
3. Sinnvolle Zusatzdienste einbinden. Um ihren Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen zu ermög-lichen, sollten sie ergänzende Angebote in ihre Apps integrieren. Das können Mobilitätsangebote wie Taxi, Car-, Ride- und Bike-Sharing oder Mobility on Demand sein. Damit haben die Fahrgäste dann die Möglichkeit, situationsabhängig flexibel das passende Verkehrsmittel auszuwählen und ihre kom-pletten Reiseketten abzudecken. Dazu zählen aber auch weiterführende Services wie Kombitickets aus Fahrscheinen und Eintrittskarten, die Strombetankung für das Elektroauto oder das Ticket für den Park-and-Ride-Parkplatz.
4. Einfaches Bezahlen ermöglichen. Komplizierte Bezahlverfahren zählen zu den häufigsten Grün-den dafür, dass Kunden einen digitalen Kaufvorgang abbrechen. Deshalb sollte der ÖPNV seinen Fahrgästen eine möglichst einfache Bezahlung ermöglichen. Dazu gehört einerseits, dass sie alle ge-buchten Dienste einschließlich der Zusatzangebote von Drittanbietern mit einer einzigen Rechnung begleichen können. Zum anderen sollten ihnen nicht nur die klassischen Bezahlformen wie Lastschrift und Kreditkarte zur Verfügung stehen, sondern auch digitale Bezahldienste wie PayPal, Apple Pay oder Google Pay.
5. Personalisierte Services unterstützen. Um es Fahrgästen so einfach wie möglich zu machen, ermitteln und berücksichtigen die Ticketing-Apps idealerweise auch ihre individuellen Präferenzen – ganz so, wie das Online-Shops oder Streaming-Plattformen bereits tun. Ein Beispiel dafür ist etwa, dass sie die übliche Auswahl der einzelnen Personen mitlernen und ihre bevorzugten Verbindungen in den Trefferlisten nach oben schieben.
„Wenn sie es richtig anpacken, können Verkehrsunternehmen mit mobilem Ticketing eine Schlüssel-anforderung des Fahrgasts von heute erfüllen“, sagt Martin Timmann, Geschäftsführer von Hanse-Com. „Mobile Ticketing-Apps sind ein zukunftsfähiges Modell im Wettbewerb mit neuen Mobilitätsan-bietern; gleichzeitig stellen sie auch einen äußerst effizienten und kostengünstigen Vertriebsweg dar, der die Verwaltung des ÖPNV erheblich entlasten kann.“
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