Paris, 28. September 2021 – AdaCore wird Masten Space Systems bei der Erfüllung ihres NASA-Vertrages zur Landung wissenschaftlicher Nutzlasten auf dem Mond unterstützen. Für das Raumschiff XL-1 Lunar Lander von Masten kommen die Softwareentwicklungs- und Verifikationswerkzeuge von AdaCore zum Einsatz.
Masten Space Systems hat sich entschieden, die Programmiersprachen Ada und SPARK und die Entwicklungsumgebung GNAT Pro von AdaCore für das Forschungsprojekt zu verwenden. Das Unternehmen will SPARK Pro für die formale Verifikation einsetzen.
Masten Space Systems erhielt im April 2020 von der NASA den Auftrag in Höhe von 75,9 Millionen US-Dollar, Nutzlasten für die wissenschaftliche Forschung zum Südpol des Mondes zu transportieren. Der Vertrag für das Projekt Commercial Lunar Payload Services (CLPS) umfasst den gesamten Prozess von ersten Laborarbeiten über den Transport zur Mondoberfläche bis hin zur Landung, die Ende 2023 stattfinden soll. Auch nach der Landung wird es eine Reihe von weiteren Nutzlastdiensten geben.
Das Gelände am Südpol des Mondes ist geologisch von großem Interesse. Da es aber sehr uneben ist, erschwert es die Landung eines Raumfahrzeugs und die Erkundung mit einem Rover. Nach der Ankunft muss der Lander von Masten autonom die Polarregion erkunden, einen sicheren Landeplatz bestimmen und mögliche Gefahrenquellen umgehen.
Der X1 Lunar Lander von Masten ist mit zahlreichen eingebetteten Computern – sogenannten Electronic Control Units (ECUs) – ausgestattet, die verschiedene Komponenten ein- und ausschalten, die Triebwerke und Schubdüsen steuern und eine Schnittstelle zu den Sensoren bilden. Die Entwicklung der Software für diese kleinen und stark eingeschränkten ECUs ist nicht einfach: Die Software läuft in einer „Bare-Metal“-Konfiguration und muss extrem zuverlässig, aber gleichermaßen einfach zu warten sein. Um doppelten Aufwand zu vermeiden und die Entwicklungskosten sowie den Zeitaufwand gering zu halten, muss der Code auch modular und wiederverwendbar sein.
„Wir sind begeistert, dass das Team von Masten bei einem der derzeit aufregendsten Projekte für eine Mondlandefähre die Programmiersprachen Ada und SPARK einsetzt“, berichtet Quentin Ochem, Lead of Business Development bei AdaCore. „Wir freuen uns darauf, Masten bei der Bewältigung der einzigartigen Herausforderungen in Sachen Zuverlässigkeit der Mission mit formal bewährter Softwareentwicklung zu helfen.“
Masten sehe bereits, so Abhimanyu Ghosh, Avionic Software Engineer bei Masten Space Systems, den erheblichen Mehrwert von Ada, SPARK sowie der Produkte und des Supports von AdaCore für deren Embedded-Projekt. „Wir erwarten eine Zeitersparnis für die Verifizierung und Validierung um mindestens 20 bis 30 Prozent“, erklärt Ghosh. „Auch die Kosten und die Zeit für die gesamte Entwicklung werden um diesen Faktor sinken. Gleichermaßen gehen wir davon aus, dass die Wiederverwendung von Code ebenfalls um 20 bis 30 Prozent steigen wird.“
SPARK ist eine Programmiersprache und ein Toolset. Sie ist ein formal analysierbares Subset von Ada, einer modernen Programmiersprache, die weltweit bei der Entwicklung kritischer Software eingesetzt wird. Das SPARK-Toolset bietet durch den Einsatz formaler Methoden fundierte Sicherheit für die Softwareverifizierung. GNAT Pro ist AdaCores umfassende Entwicklungsumgebung für die Erstellung von Softwaresystemen, bei denen Effizienz, Zuverlässigkeit und Wartbarkeit entscheidend sind. Sie besteht aus einer Reihe von Tools und Libraries für große, unternehmenskritische Anwendungen.
Detaillierte Informationen bietet die umfangreiche Case Study, die auf der Website von AdaCore verfügbar ist.
Diese Presseinformation kann auch unter www.pr-com.de/companies/adacore abgerufen werden.
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen