Wie sehen die Kreativprozesse der Zukunft aus-

Bereits in der Gegenwart wird Ku?nstliche Intelligenz im Kontext von Kunst und kreativer Arbeit diskutiert. Die Debatten drehen sich um Urheberrechte und die Verwertung von kreativen Leistungen von Ku?nstler:innen beim Training von KIs. Wer nebenbei aus Interesse mit KIs wie Dall-E experimentiert sieht: Noch sind viele der Ergebnisse voller lustiger Fehler und es braucht eine große Expertise, um mit den Algorithmen brauchbares Bildmaterial herzustellen. Doch wie sieht die Kreativbranche der Zukunft aus? Wir wollen den Kreativen aus dem Jahr 2030 bei der Arbeit mit KIs u?ber die Schulter schauen.  

Grafikdesign mit ku?nstlicher, intelligenter Unterstu?tzung

Seit Anna das Briefing auf dem Tisch liegen hat, hat sie schon mehrere Entwu?rfe gebaut, aber keiner will ihr so richtig gefallen. Bereits bei der Recherche hat ihr die KI geholfen, Referenzen zu finden und ihr in wenigen Sekunden ein Moodboard gebaut, fu?r das sie selbst wahrscheinlich ein paar Stunden gebraucht hätte. Dennoch will sie noch mal mit dem Algorithmus in Tandem gehen. Sie lädt ihre Entwu?rfe in das Tool und bittet um Variationen. Während sie sich einen Kaffee macht, hat die KI ihr schon Varianten zu ihrem Design gebaut. Sie wählt die Varianten aus, die ihr gefallen und lässt die KI weitere Varianten daraus erstellen. Durch diesen Prozess geht sie so lange, bis ihr die Ergebnisse wirklich gefallen.

Anna hat viel Berufserfahrung, am Anfang war sie skeptisch: Werde ich ersetzt? Braucht man mich hier bald gar nicht mehr? Aber sie hat ihr Skepsis u?berwunden und sieht die Arbeit mit der KI jetzt mehr wie die Arbeit mit einer Kolleg:in. Während die KI ihr beim Design Arbeit abnimmt, kann sie sie nicht ersetzen: Viele der Entscheidungen, die Anna trifft, könnte die KI ihr niemals abnehmen. Briefing, Einschätzung, letzte Schliffe: fu?r all das ist Anna weiterhin da.

Kampagnenslogans mit dem Chatbot brainstormen

Es ist kurz vor Feierabend: Der Kunde hat sich gemeldet, leider muss das Briefing neu aufgesetzt werden, aber Tamer hat irgendwie keine zu?ndende Idee mehr. Ein Re-Briefing so spät im Kreationsprozess? Er ist genervt, aber zum Glu?ck hat die KI, mit der er arbeitet, weniger Stimmungsschwankungen, wenn der Kunde schwierig ist. Die Oberfläche der KI unterscheidet sich nicht vom Messenger, den alle in der Agentur fu?r die Kommunikation nutzen. Weil Tamer heute im Homeoffice arbeitet, hätte er auch keine Möglichkeit, schnell einen Meeting-Raum zu buchen und mit seinem Team zu sprechen. Die KI funktioniert wie ein Chatbot, das haben die Texter:innen sich so gewu?nscht.

Tamer gibt die Parameter fu?r das neue Briefing in den Chatbot ein: Wir brauchen einen Claim, der nicht länger als 50 Zeichen ist. Der Chatbot fragt die Tonalität ab und Tamer u?berlegt. Er kann bis zu fu?nf Attribute eingeben: Er entscheidet sich fu?r agil, auffordernd, einfach, keine Wortwitze und junge Zielgruppe. Weil die KI den Kunden schon kennt und alle alten Kampagnen in Datenbank hat, gibt es genug Sprachmaterial, um ku?nstlich etwas zu texten, dass Tamer weiterverarbeiten kann. Er beschränkt die Ergebnisse auf 20 Claims, weil ihm sonst von den vielen Vorschlägen die Arbeit nur erschwert wu?rde. Es dauert nicht lange, bis der Chatbot ihm eine Liste mit Ergebnissen zeigt, die Tamer fu?r heute bei Seite legt. Beim ersten Lesen sind ein paar Ideen dabei, die er gut findet. Vielleicht u?bernimmt er sie komplett von der KI, vielleicht geht er selbst noch mal dru?ber. Das ist aber ein Thema fu?r morgen, wenn der Kopf wieder frisch ist.

Algorithmen als Agenturgeheimnis

Und woher kommen Algorithmen, die unsere beiden Kreativen oben so fleißig nutzen? Vielleicht haben Agenturen in der Zukunft Ku?nstliche Intelligenzen, die sie intern so trainieren, dass sie die Handschrift der Agentur oder auch spezielle Branchen besser verstehen. Diese Form von selbst trainierter KI wäre dann nicht nur nu?tzlich fu?r die Mitarbeitenden, sie lässt sich auch gut in der Unternehmenspräsentation als Verkaufsargument platzieren. Auf der Job-Seite der Agenturen wird dann vielleicht nicht nur nach ADs und CDs gesucht, sondern auch nach Senior KI-Expert:innen, die dabei helfen, die hauseigenen KIs zu pflegen. Aber das ist an diese Punkt alles nur Spekulation

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