Cybersecurity beginnt im Posteingang – warum E-Mail-Sicherheit mehr ist als nur Verschlüsselung

Cybersecurity beginnt im Posteingang – warum E-Mail-Sicherheit mehr ist als nur Verschlüsselung

Kommentar von Günter Esch, Geschäftsführer SEPPmail – Deutschland GmbH

Der Oktober steht ganz im Zeichen der Cybersicherheit. Der Cybersecurity Month soll nicht nur an die steigende Zahl digitaler Bedrohungen erinnern, sondern vor allem Bewusstsein dafür schaffen, dass IT-Sicherheit längst zur Grundvoraussetzung moderner Kommunikation geworden ist.

Oft bestimmen hier Themen wie Ransomware-Angriffe, Datenlecks oder kompromittierte Cloud-Zugänge die Schlagzeilen. Es fällt jedoch auf, dass die Sicherheit von E-Mails immer noch nicht den richtigen Stellenwert in Berichterstattung und Diskussionen einnimmt.

E-Mail-Kommunikation ist nach wie vor das Rückgrat der geschäftlichen Kommunikation und zugleich das Einfallstor Nummer eins für Cyberkriminelle. Ob in Behörden, im Mittelstand oder in internationalen Konzernen: Der erste Schritt eines Angriffs erfolgt meist über eine vermeintlich harmlose Nachricht im Posteingang. Phishing-Mails, gefälschte Absenderadressen, kompromittierte Anhänge oder gezielte Social-Engineering-Angriffe zeigen, dass sich Bedrohungen weiterentwickeln und dass sich klassische Abwehrmechanismen allein längst nicht mehr bewähren.

Vom Kommunikationsmittel zum Sicherheitsrisiko

E-Mail-Sicherheit ist kein Randthema, sondern eine zentrale Säule jeder Cybersecurity-Strategie.

Sie beginnt nicht erst bei der Firewall, sondern beim ersten Klick auf „Senden“. Denn jede unverschlüsselte oder nicht authentifizierte Nachricht kann zu einem Risiko werden.

Moderne Sicherheitslösungen gehen deshalb weit über reine Verschlüsselung hinaus:

Sie stellen sicher, dass Absender eindeutig identifizierbar sind, Inhalte manipulationssicher übertragen werden und vertrauliche Informationen geschützt bleiben; unabhängig davon, ob interne Kommunikation oder der Austausch mit externen Partnern stattfindet. Gleichzeitig sollten diese Schutzmaßnahmen so gestaltet sein, dass sie automatisch, benutzerfreundlich und unauffällig wirken – damit Sicherheit nicht zur Hürde, sondern zum selbstverständlichen Bestandteil des Arbeitsalltags wird.

Initiative des BSI: Das E-Mail-Sicherheitsjahr

Wie der Cybersecurity Month widmet sich auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gezielt der Sensibilisierung rund um das Thema E-Mail-Sicherheit. Mit dem E-Mail-Sicherheitsjahr ruft das BSI dazu auf, die digitale Kommunikation auf ein neues Sicherheitsniveau zu heben. Im Fokus stehen dabei insbesondere Authentifizierung, Verschlüsselung und Schutz vor Spoofing, aber auch die Förderung sicherer E-Mail-Standards wie DNSSEC, DANE, SPF, DKIM und DMARC. Ziel der Initiative ist es, Unternehmen, Behörden und Privatanwender gleichermaßen zu erreichen und praxisnahe Hilfestellungen zu bieten, um E-Mail-Kommunikation langfristig und flächendeckend abzusichern.

Der Cybersecurity Month ist eine gute Gelegenheit, die eigene E-Mail-Kommunikation kritisch zu hinterfragen:

-Sind Mitarbeiter ausreichend sensibilisiert?

-Werden vertrauliche Daten wirklich durchgehend geschützt?

-Wie einfach lassen sich sichere Prozesse im Alltag umsetzen?

E-Mail-Sicherheit ist mehr als Technik – sie ist eine Frage von Verantwortung, Vertrauen und digitaler Reife. Wer seine Kommunikation nachhaltig absichert, legt das Fundament für eine ganzheitliche Cyber-Resilienz. Denn Cybersecurity beginnt schon im Posteingang.