WIK Consult erstellt Studie für BMWi: Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS): Frequenzen für mobile Hochgeschwindigkeitsnetze sollen international harmonisiert werden

„Seit Jahren ist bekannt“, so J. Scott Marcus, Direktor von WIK-Consult und verantwortlich für die Studie, „dass die bestehenden harmonisierten Funkspektren für moderne breitbandige Anwendungen mit hohem Datenaufkommen nicht ausreichen werden.“ Das betrifft etwa Videoanwendungen und sonstige Hochgeschwindigkeitsdatenübertragungen, wie sie z.B. künftig bei Einsätzen von modernsten digitalen Telekommunikationssystemen von Polizeien, Rettungsdiensten, Feuerwehren aber auch Katastrophenschutzorganisationen verstärkt nachgefragt werden. „In einer Welt, wo Katastrophen und Notfälle nicht an Landesgrenzen halt machen, sondern oftmals das grenzübergreifende Zusammenwirken von Polizei oder Katastrophenschutz nötig macht, muss es harmonisierte Lösungen für diese Services geben, die eben nicht an Kapazitätsgrenzen scheitern.“, erklärt Marcus den Hintergrund der Studie.

Bereits vor Jahren habe man um die künftige breitbandige Notwendigkeit gewusst, aber kein Land, so Marcus, sei bislang in der Lage gewesen, den tatsächlich erforderlichen Bedarf abzuschätzen. So ergriff das BMWi 2009 die Initiative, die deutschen Interessen zu bündeln, um so die europäische Harmonisierung im Elektronischen Kommunikationsausschuss der Europäischen Post- und Telekommunikations-verwaltungen (CEPT/ECC) voranzutreiben. Aufbauend auf den Ergebnissen einer Studie der IABG (Industrieanlagen Betriebsgesellschaft mbH) für das Bundesministerium des Inneren, die die funktionalen Erfordernisse an das PPDR-Spektrum analysiert und zusammengestellt hat, wird WIK-Consult exemplarisch für Deutschland ansetzen und damit eine Basis für ein europäisches Harmonisierungs-Modell schaffen. Beide Studie analysieren anhand von drei Szenarien den künftigen breitbandigen Funkfrequenzbedarf für z.B. Polizeien, Rettungs- und Notfallkräften: erstens im Normalbetrieb, zweitens bei Großveranstaltungen wie Konzerten oder Sportevents und drittens im Katastrophenfall. Diese Ergebnisse werden dann mit Auswertungen aus anderen Ländern abgeglichen „auch wenn hier kaum detaillierte Aussagen vorliegen werden.“, so Marcus. „Kein Land hat bislang so ausführliche Analysen seiner PPDR-Services angestrebt wie Deutschland.“ Ziel ist es, darzulegen, welche PPDR-Anwendungen zu welchen Zeitpunkten wie viel Bandbreite in welchen Frequenzspektren in konkreten Einsatzszenarien benötigen. Ergänzt wird die Studie durch eine Kosten-/Nutzen-Betrachtung um Initiativen auch auf Europäischer Ebene zu untermauern.

WIK-Consult hat sich für dieses spezielle Thema weitere Experten an Bord geholt: So wird das Team um Scott Marcus durch John Burns und Val Jervis von Aegis Systems aus Großbritannien, Prof. Dr. Peter Vary von der RWTH Aachen, und Reinhard Wählen komplettiert. Die Studie soll im September 2010 veröffentlicht werden.

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