Jugendschutz-Kritik an Google: Harmloser Suchbegriff führt als erstes auf Vergewaltigungs-Sexseite

Berlin ? Der Suchmaschinenkonzern Google ist nun auch in Sachen Jugendschutz in die Kritik geraten. Im Rahmen der deutschen Version der Google-Suche führen nach Angaben der gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation -no abuse in internet- (naiin) bereits harmlose Suchbegriffe Internet-Nutzer auf Websites mit pornografischen Inhalten und extremsten Gewaltdarstellungen. -In einem aktuellen Fall wird nach Eingabe eines simplen Suchbegriffs, der für sich genommen keinen pornografischen Bezug aufweist, an erster Stelle der Ergebnisliste eine Vergewaltigungs-Sexseite ausgegeben-, erklärt Dennis Grabowski, 1. Vorsitzender von naiin (www.naiin.org). Die besagte Website selbst verstoße zweifellos gegen deutsches Recht.

Internet-Nutzer hatten die gemeinnützige Einrichtung, die sich neben der Bekämpfung von Internet-Kriminalität auch dem Jugendschutz widmet, über die von ihr betriebene Beschwerdestelle (www.beschwerdestelle.de) auf den konkreten Sachverhalt aufmerksam gemacht. -Es ist vollkommen inakzeptabel, dass derartige Websites Kindern und Jugendlichen nach Eingabe harmloser Suchbegriffe als erstes vorgeschlagen werden-, kritisiert Grabowski. Sowohl Titel der Website als auch deren Domain ließen keinen Zweifel an ihrem Inhalt, so dass es Google ohne weiteres zumutbar sei, das prominente Listing der Vergewaltigungs-Sexseite zu verhindern, so der naiin-Vorsitzende.

naiin hat Google Deutschland bereits über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt und um Abhilfe sowie Stellungnahme gebeten.

Über naiin

naiin – no abuse in internet (Aussprache: -nein-) wurde am 18. August 2000 von Vertretern der Zivilgesellschaft, Internet-Wirtschaft und Politik gegründet. Als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation setzt sich naiin seitdem weltweit gegen alle Formen der Online-Kriminalität sowie für die Stärkung von Bürgerrechten und für einen verbesserten Verbraucher- und Datenschutz im Internet ein. Dabei ist naiin dank seiner gemeinsam von Netzgemeinde und Internet-Wirtschaft finanziell getragenen Struktur so einzigartig wie unabhängig. So unterstützen weltweit bereits zahlreiche Unternehmen und zahllose Verbraucher die Organisation.

naiin betreibt eine der weltweit größten Internet-Beschwerdestellen, bei der Nutzer illegale Inhalte, auf die sie im Internet zufällig gestoßen sind, beanstanden können. In seinen Eigenschaften als Selbstregulierungs- sowie Verbraucherschutzorganisation geht naiin den eingehenden Beschwerden nach und ergreift technische sowie juristische Maßnahmen gegen rechtswidrige Inhalte und deren Urheber. Dabei arbeitet naiin weltweit mit Internet-Diensteanbietern – so genannten Providern – und mit Strafverfolgungsbehörden zusammen. In Deutschland ist die Beschwerdestelle für illegale Internet-Inhalte direkt unter www.beschwerdestelle.deerreichbar.

Internet: www.naiin.org

Presse-Kontakt:

naiin – no abuse in internet e.V.
Köpenicker Straße 48/49 G
D-10179 Berlin

Herr Nico Röhner
Leiter – Öffentlichkeitsarbeit
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