Die 7×4 Pharma GmbH, ein Unternehmen der in Merzig ansässigen kohl-Gruppe, wird künftig Fertigarzneimittel – vor allem für ältere Patienten in so genannte „Wochenblister“ (Durchdrückverpackung) abfüllen. Die Herstellung dieser Blister ist technisch in höchstem Maße anspruchsvoll – sie erfolgt im Auftrag kooperierender Apotheken und Ärzte.
Auf Basis der ärztlichen Verordnung werden jedem Patienten die festen oral einzunehmenden Arzneimittel für sieben Tage in Folge zur Verfügung gestellt – sortiert nach den Einnahmezeitpunkten morgens, mittags, abends und nachts. Der Patient kann damit die Medikamenteneinnahme leichter kontrollieren und die vom Arzt empfohlene Therapie besser einhalten. „Die Verbesserung der Therapietreue“, so Geschäftsführer Edwin Kohl, „hat wesentliche Auswirkungen auf die Sicherheit der kranken Menschen, aber auch auf die Kosten der Arzneimittelversorgung und damit auf die Kostenstruktur im Gesundheitswesen generell.“
Zur Einhaltung der extrem hohen Qualitätsanforderungen bei der Produktion der Wochenblister hat die Saarbrücker mineway GmbH ein intelligentes, selbst lernendes Verfahren entwickelt, das in der Lage ist, verschiedene Medizinpräparate anhand bestimmter Sensordaten zuverlässig voneinander zu unterscheiden. Die Unterscheidung der Präparate erfolgt in Echtzeit (innerhalb weniger Millisekunden) anhand verschiedener Sensordaten.
Wie mineway-Geschäftsführer Dr. Mathias Bauer erläuterte, übertrifft das Verfahren bei extrem geringen Laufzeiten alle bisher verfügbaren Techniken. Es verhindert absolut zuverlässig die irrtümliche Vertauschung zweier Präparate. Selbstlernende Systeme verwenden anfallende Daten, um ihr eigenes Verhalten im Lauf der Zeit zu verbessern und sich an veränderte Gegebenheiten anzupassen.
Zur Entwicklung dieses intelligenten Lernverfahrens setzte das Unternehmen das so genannte „Data Mining“ ein – ein Prozess, in dessen Verlauf umfangreiche Datensammlungen geeignet aufbereitet, strukturiert und so analysiert werden, dass darin verborgene Muster und Regelmäßigkeiten entdeckt werden können. Das Wissen um diese Strukturen kann eingesetzt werden, um Geschäftsprozesse zu optimieren oder neue Handlungsoptionen zu entwickeln – im vorliegenden Anwendungsfall eben die richtige und zuverlässige Zuordnung von Medikamenten.
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