perdata und itCampus unterstützen die Mitteldeutsche Verkehrsverbund GmbH (MDV) bei der Einführung eines elektronischen Ticket (eTicket)-Systems. Dazu geben jetzt die zum MDV gehörenden Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) und die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) die neue „UmweltCard Gold“ heraus. Diese kontaktlose Chipkarte enthält das eTicket und ersetzt in einem ersten Schritt für Abonnenten und Inhaber von Jahres- und Schülerkarten die herkömmliche Abo-Karte.
Das zugehörige zentrale Berechtigungssystem „MDV-BerSy“ wurde in gemeinsamer Projektarbeit durch perdata und itCampus entwickelt. Es ist seit dem 13.02.2009 im produktiven Einsatz. Die ersten 1.000 elektronischen Fahrscheine (EFS) wurden bereits an die Kunden der LVB ausgegeben. Nach erfolgreichem Probebetrieb erfolgt jetzt die Ticketausgabe an alle Abo-Karten-Besitzer der LVB und der HAVAG. Im ersten Schritt wird das neue Berechtigungssystem für etwa 120.000 elektronische Abo-Tickets zum Einsatz kommen. Der Betrieb des Systems in den nächsten fünf Jahren erfolgt im Rechenzentrum der perdata.
Im „MDV-BerSy“ sind die Daten aller aktuell bei den Kunden befindlichen eTickets zusammen mit ihrem Sperrstatus gespeichert. Es bildet so das Rückgrat des elektronischen Ticketing im MDV. Das System wurde unter Einhaltung des von der VDV-Kernapplikations GmbH & Co. KG heraus gegebenen Standards für das (((eTicket-Deutschland entwickelt. Über standardkonforme Schnittstellen tauscht es Daten mit den Abonnementverwaltungen der Verkehrsunternehmen und den Hintergrundsystemen der Kontrollgeräte aus. So wird z.B. täglich die Sperrliste generiert. Die Überprüfung der Gültigkeit eines Tickets mithilfe von Lesegeräten gegen Sperrlisten ist die Grundlage für die Wirtschaftlichkeit eines solchen eTicket-Systems. Sollte das Ticket über das Lesegerät nicht lesbar sein, hat jeder Kontrolleur zusätzlich die Möglichkeit, mit seinem Mobiltelefon eine Anfrage an das „MDV-BerSy“ zu stellen, um den jeweiligen Ticketstatus zu ermitteln. Im zentralen Berechtigungssystem sind keine Kundendaten gespeichert. Damit sind Rückschlüsse auf Fahrgewohnheiten oder das Erstellen von Bewegungsprofilen ausgeschlossen.
Die Architektur des zentralen Systems mit seinen standardkonformen Schnittstellen macht das „MDV-BerSy“ offen für weitere Verkehrsunternehmen, die sich am eTicketing im MDV beteiligen möchten. So können z.B. in Zukunft auch die Schülerkarten der MDV-Verkehrsunternehmen im Umland der großen Städte einbezogen werden. Mittelfristig ist die Öffnung des Systems hin zu dem neu entstehenden interoperaben Netzwerk des (((eTicket-Deutschland geplant. Damit kann dann der Kunde eines MDV-Verkehrsunternehmens seine Chipkarte auch in anderen Verkehrsverbünden für den Ticketkauf nutzen.