Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Telekom/Internet/DSL: Nur ein Nebenschauplatz

Nachdem sich der Staub über die von der Telekom
geplante Tempodrosselung von Internetanschlüssen gelegt hat, kann man
sich schon fragen, ob die Tatsache, dass eine Minderheit von
Intensivnutzern monatlich zehn bis 20 Euro mehr für ihren Anschluss
bezahlen soll, wenn sie sich unlimitiert hochauflösende Videos
herunterladen will, die Freiheitsrechte einschränkt. Wer ein besseres
Angebot will, zahlt einen höheren Preis. Ist das nicht
Marktwirtschaft? Problematisch bleibt, dass die Telekom ihr
Internetfernsehen Entertain privilegieren will.

Viel gravierender ist die Tatsache, dass es immer noch zu viele
Menschen in Deutschland gibt, die keinen Zugang zu einem
Breitbandnetz haben, das seinen Namen auch verdient. Der Eigentümer
Bund hat sich gerade die Dividende aus seiner Telekombeteiligung in
Aktien auszahlen lassen. Ist dafür gesorgt, dass das dadurch von der
Telekom gesparte Geld tatsächlich in den Ausbau der Regionen fließt,
die den meisten Nachholbedarf haben? Was tun Politik und Regulierer
dagegen, dass bei vielen Breitbandanschlüssen das im Vertrag
versprochene und vom Kunden bezahlte Tempo erst gar nicht erreicht
wird? Dies wären Bereiche, die wirklich öffentliche Aufmerksamkeit
verdienen würden.

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