Kronos-Studie zur Mitarbeitermotivation

300 Angestellte, HR-Professionals sowie Line-of-Business/Operations-Manager im Alter von 18 bis 65 Jahren waren es in Deutschland, die für die international angelegte Kronos-Studie Rede und Antwort standen. Immer komplexere Arbeitsabläufe, technische Widrigkeiten, schlechte Kommunikation… Die Führungsebene sei am Ende nur an Zahlen und weniger am Wohlergehen ihrer Mitarbeiter interessiert, und es hake an der richtigen IT.

Bis Systeme und Prozesse in deutschen Unternehmen so aufgesetzt sind, dass Mitarbeiterengagement wirklich gelebt werden kann, ist es wohl noch ein Stückchen Arbeit. 3,3 Wochenstunden verbringen Arbeitnehmer in Deutschland im Schnitt mit Tätigkeiten, die nicht zu ihren Kernaufgaben gehören, 2,8 Stunden davon mit Verwaltung. Das sind immerhin sieben Prozent einer 40-Stunden-Woche. Geht man von einem durchschnittlichen deutschen Jahreseinkommen von 32.643 Euro (gemäß Statista 2015) aus, ließen sich mit einer Stunde „Papierkram“ pro Mitarbeiter pro Woche weniger 816 Euro bzw. 35,3 Milliarden Euro insgesamt sparen.

Zwei Drittel der Work.Engaged-Befragten geben an, sich mit der richtigen Technologie besser auf wichtige Aufgaben konzentrieren und wieder strategischer und auch motivierter arbeiten zu können. 63 Prozent gehen sogar noch weiter und würden den Job wechseln, wenn die IT nicht stimmt. Denn die Vergütung steht, so das überraschende Ergebnis der Work.Engaged-Studie, ganz am Ende der Liste, wenn es um die Loyalität zur Firma geht. Für 73 Prozent ist es ein Kündigungsgrund, wenn Führung und Fokus fehlen, für 60 Prozent wäre fehlende Wertschätzung des Vorgesetzten ein guter Grund zu gehen. Aber warum halten dann nur drei von zehn HR-Professionals das Personal für das wichtigste Gut ihrer Firma?

„Für die Personaler ist der Mitarbeiter per se die Nummer eins, denn ihm dient ja der gesamte Daseinszweck“, so Senior Consultant Matthias Malessa. Der frühere Adidas-Personalchef meint, die HRler seien einfach etwas desillusioniert, weil gerade die (so genannten) Führungskräfte zwar oft mit dem Satz „people are our biggest asset“ brillierten, „die ‚People-Agenda‘ im täglichen Umgang aber an HR delegieren und sich lieber mit Dingen und Prozessen beschäftigen. Die eigentliche Aufgabe des ‚Führens‘, der aktiven und authentischen Umsetzung Emotionaler Intelligenz, erschließt sich vielen Führungskräften gerade in Deutschland oft noch nicht. (Führen: Die richtigen Dinge tun – Managen: die Dinge richtig tun).“ Und schließlich sei Human Resources genauso mit Verwaltungs- und Routineaufgaben überlastet wie die anderen im Unternehmen.

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