26. Juli 2023 – Die Bedeutung von Bordnetzen steigt – und damit auch die Anforderungen der OEM an deren Qualität und Rückverfolgbarkeit. DiIT erläutert, wie Bordnetzproduzenten die wichtigsten davon schon heute erfüllen können.
Elektrifizierung, Connected Car und autonomes Fahren machen die Bordnetze von Autos zunehmend zu sicherheitskritischen Komponenten. Dementsprechend steigen die Anforderungen der OEM an Qualität und Rückverfolgbarkeit. Bordnetzproduzenten müssen die Qualität ihrer Produkte überwachen und optimieren und den OEM bei Problemen die nötigen Daten für gezielte Rückrufaktionen liefern. Diesen Anforderungen stehen aber die vielen halbmanuellen und manuellen Prozesse der Bordnetzhersteller im Weg.
„Das Zuschneiden der Kabel erfolgt zwar hochautomatisiert, die Vormontage der Bordnetze wird aber mehrheitlich manuell erledigt und ihre Endmontage sogar komplett per Hand ausgeführt“, erläutert Bernd Jost, Geschäftsführer von DiIT, einem Spezialisten für integrierte Softwaresysteme in der Kabelsatzproduktion. „In der Vor- und Endmontage kann somit keine automatisierte Datenerfassung stattfinden, weshalb Qualitätsmessungen meist auf Papier festgehalten werden. Diese Praxis ist extrem fehleranfällig und macht Auswertungen schwer bis unmöglich. Die Rückverfolgbarkeit ist ebenfalls stark eingeschränkt, weil die maschinell vorproduzierten Kabelbündel in den manuellen Prozessen anonym weiterverarbeitet werden.“
Um auch in Zukunft noch wettbewerbsfähig zu sein, müssen Bordnetzhersteller ihre Produktion weiter automatisieren. Dafür sind sie allerdings auf ein automationsfähiges Produktdesign angewiesen: Die Bordnetze müssen so konstruiert sein, dass sie sich überhaupt maschinell herstellen lassen. Die Weichen dafür werden bereits gestellt. Die Branche arbeitet an einer Standardisierung der Komponenten und die OEM setzen zunehmend auf zonale Architekturen, welche die Bordnetze entmaschen.
Bis diese Entwicklungen eine umfassende Automatisierung – und damit auch Digitalisierung – der Bordnetzproduktion ermöglichen, werden vermutlich noch einige Jahre vergehen. Mit einer Reihe von Maßnahmen können die Hersteller laut DiIT bis dahin zumindest die grundlegendsten Anforderungen der OEM an Qualität und Rückverfolgbarkeit erfüllen:
– Moderne Manufacturing-Execution-Systeme (MES) ermöglichen es, nicht nur automatisierte, sondern auch manuelle Prozesse zu steuern und zu dokumentieren. Sie geben den Mitarbeitern vor, welche die nächsten Prozessschritte sind, welche qualitätssichernden Maßnahmen sie ergreifen müssen und erlauben es ihnen, die Durchführung digital zu erfassen.
– Bordnetzhersteller können Bündel, Teile, Material, Maschinen oder Arbeitsplätze als Trace-Objekte definieren, die rückverfolgt werden sollen. Diese Objekte können sie mit eindeutigen Trace-Referenzen versehen und mit Rückverfolgbarkeitstechnologien wie Barcodes oder RFID erfassen.
– Da Prozessparameter wie Crimpcraft, Werkzeugwechsel, Nachbearbeitungen oder Qualitätstests dynamisch sind, können sie nicht mit eindeutigen Trace-Referenzen versehen werden. Sie lassen sich aber mithilfe von Zeitstempeln referenzieren.
– Durch die Einführung von Lagerverwaltungs-Prinzipien wie FIFO („First in – First out“) können Bordnetzhersteller die Rückverfolgbarkeit zusätzlich erleichtern.
„Viele Zulieferer geraten durch die umwälzenden Veränderungen der Automobilbranche in Bedrängnis. Nicht aber die Hersteller von Bordnetzen. Ihnen eröffnen sich immense neue Geschäftsmöglichkeiten“, erklärt Jost. „Wenn es ihnen gelingt, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern, steht ihnen eine glänzende Zukunft bevor. Deshalb fangen sie am besten schon heute damit an.“
Dieses Listicle kann auch unter www.pr-com.de/companies/DiIT abgerufen werden.
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