Mit Emotional Design den Erfolg von HMIs steigern – Studie von UID und der Hochschule der Medien

Positive Emotionen bei der Nutzung interaktiver Produkte spielen auch in der Industrie eine wichtige Rolle und entscheiden über den Erfolg eines Produkts – so das Ergebnis der Studie. Vor allem Erfolgserlebnisse, kreative und lehrreiche Tätigkeiten und die Zusammenarbeit mit anderen beeinflussen das Arbeitsleben positiv.

„Ein positives Nutzererlebnis, die so genannte User Experience, ist nicht nur bei Produkten für Konsumenten relevant. Auch in der Industrie müssen Hersteller sowohl funktionale und pragmatische als auch emotionale Aspekte bei dem Design des Human Machine Interface (HMI) berücksichtigen. Positive Erlebnisse schaffen Möglichkeiten für Spaß und Freude an der Nutzung. Davon profitieren nicht nur die Arbeitnehmer. Erwerbstätige, die sich in ihrem Job wohl fühlen, arbeiten motivierter, engagierter und leistungsstärker“, erklärt Cristina Hermosa Perrino, die die Studie für die HdM und UID durchführte.

+++Das Vorgehen: Interviewstudie mit Mitarbeitern aus der Fertigung+++
Die Studie basiert auf Interviews mit acht Mitarbeitern aus unterschiedlichen Bereichen der Fertigung. Sie wurden zu emotional relevanten Arbeitsergebnissen befragt. Anschließend wurden die Interviews inhaltsanalytisch ausgewertet und die Ergebnisse in 17 Kategorien systematisiert. Auf Basis der Ergebnisse leitet die Studie Gestaltungsprinzipien ab, mit denen gezielt positive Erlebnisse und Emotionen gefördert werden können.

+++Ein Beispiel: Tüfteln, Justieren und Optimieren stärken und so Kompetenz vermitteln+++
Das Tüfteln, Justieren und Optimieren der Maschine wird von den Mitarbeitern in der Fertigung positiv erlebt. Das Ausprobieren unterschiedlicher Lösungswege, um ein Problem zu beheben oder die Maschine zu optimieren, stellt für die Arbeitnehmer eine besondere Herausforderung dar. Schaffen sie es, diese zu meistern, erleben sie sich als kompetent und wirksam.
Um Mitarbeitern gezielt ein Gefühl von Kompetenz zu vermitteln, sollte das HMI das Tüfteln und Optimieren unterstützen. Die Arbeitnehmer sollten nicht nur Anleitungen zum Lösen des Problems abarbeiten. Vielmehr müssen sie die Möglichkeit haben, ihr Know-how einzubringen. Durch das Anzeigen interessanter Informationen und Zusammenhänge kann das Interesse und die Neugier des Nutzers geweckt und zum Tüfteln motiviert werden. Beispielsweise können mögliche Funktionen oder Lösungsansätze aufgezeigt, Kontakt zu einer Fach-Community sowie Zugang zu einer Datenbank mit erfolgreichen Lösungen gewährt werden.

Die Studie entstand im Rahmen der assoziierten Partnerschaft von UID mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Forschungsschwerpunkt Mittelstand-Digital geförderten Forschungsprojekt Design4Xperience.

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