KEYMILE: In fünf Schritten zum Next-Generation-Network

Auch heute noch haben viele Netzbetreiber in den Sprachvermittlungsstellen leitungsvermittelte Telefonnetze (TDM-Netze) im Einsatz. Aufgrund der hohen Investitionen und langfristigen Abschreibungsintervallen wird diese Technik noch einige Jahre weiterbetrieben werden. Mittelfristig aber führt kein Weg an einem Next-Generation-Network (NGN) vorbei: Leitungsvermittelte Netze werden durch eine paketvermittelte Netzinfrastruktur ersetzt. Ein NGN ist damit ein „Universalnetz“, das alle Dienste zusammenführt, die Geschäfts- und Privatkunden heute sowie in absehbarer Zukunft benötigen. Einer der wichtigsten Vorteile für die Netzbetreiber: Sie müssen nur noch eine Infrastruktur, statt wie momentan mehrere, administrieren und betreiben. Als Folge der Vereinfachung von Betrieb und Instandhaltung sinken die laufenden Kosten.

Die oberste Regel: Für eine erfolgreiche Migration des bestehenden Telefonnetzes zu VoIP müssen die getätigten Investitionen weitgehend geschützt bleiben. Dazu gehört beispielsweise auch, dass aus Betreibersicht die vorhandenen Kupferanschlussleitungen weiterverwendet und die Endkundengeräte, wie TK-Anlagen und Telefone, zumindest in der Anfangsphase nicht ausgetauscht werden müssen. Auch wenn es kein Standardverfahren gibt, das für die Anforderungen jedes Telekommunikationsanbieters geeignet wäre, lassen sich doch fünf grundlegende Phasen unterscheiden:

Schritt 1: Vorbereitungsmaßnahmen im Zugangsnetz. Als erste, vorbereitende Maßnahme muss im Zugangsnetz die Infrastruktur des öffentlichen Telefonnetzes vereinfacht werden. Ein IP-Multi-Service-Access-Node (IP-MSAN) vereint dabei im Zugangspunkt die Technik zur Bereitstellung von Telefon- und DSL-Anschlüssen. In einem IP-MSAN lässt sich die TDM-Sprachübertragung einfach auf VoIP migrieren, indem die Richtung Kernnetz verwendete V5-Schnittstelle auf paketbasierte Weiterleitung umgestellt wird. Damit ist die Basis für VoIP im Kernnetz geschaffen.

Schritt 2: VoIP im Kernnetz. Die Fernvermittlungsstellen im Kernnetz des öffentlichen Telefonnetzes müssen durch „Vermittlungen“ für VoIP-Daten (Softswitch) und Gateways zum bisherigen Telefonnetz ausgetauscht werden. Der Vorteil: Das Kernnetz kann Abschnitt für Abschnitt auf ein reines Paketnetz umgestellt werden. Die Randbereiche des Telefonnetzes, und damit die Ortsvermittlungsstellen, bleiben unberührt.

Schritt 3: VoIP im Heimnetz. Wo es bereits Breitband-Zugangsnetze gibt, sollten bei den Teilnehmern IP-fähige Endgeräte für die Sprach- und Multimediadatenübertragung installiert werden. Ein Teilnehmer, der ein IP-fähiges Endgerät benutzt oder ein herkömmliches Telefon bereits an ein Residential Gateway (DSL-Router mit Telefoniefunktion) angeschlossen hat, erhält einen reinen IP-Zugang zum Telekommunikationsnetz. Der Teilnehmer kann an einen DSL-Access-Multiplexer (DSLAM) oder an eine Multi-Service-Zugangsplattform angeschlossen werden. Während der DSLAM nur IP-Daten verarbeitet, bietet eine Multi-Service-Zugangsplattform wie MileGate von KEYMILE zusätzlich traditionelle Telefonie an. Der Vorteil für einen Netzbetreiber: Er kann ab dem Zugangspunkt auf ein reines IP-Netz setzen und trotzdem (für Teilnehmer ohne Breitbandanschluss) die bekannten Telefondienste anbieten.

Schritt 4: VoIP im Zugangsnetz. Die Ortsvermittlungsstellen im Randbereich des öffentlichen Telefonnetzes müssen ebenfalls durch Softswitche und Media-Gateways am Netzübergang ersetzt werden. Damit rückt das paketorientierte Netz mit seinen vielfältigen Anwendungen und Diensten, wie VoIP, näher zu den Kunden. Die Media-Gateways haben vor allem die Funktion, die noch zu übermittelnden traditionellen Telefoniedaten in VoIP umzuwandeln.

Schritt 5: Das leitungsvermittelnde Festnetz wird entbehrlich. Im letzten Migrationsschritt zu einer einheitlichen IP-basierten Infrastruktur von den einzelnen Teilnehmern über das Zugangs- bis zum Kernnetz muss die verbliebene vermittlungsorientierte Ausrüstung ersetzt werden. Beispielsweise werden die noch verbliebenen Endgeräte für leitungsvermittelte Telefonie durch solche ausgetauscht, die paketorientierte Dienste unterstützen. Ziel ist es, veraltete Systeme auszutauschen, sobald deren Lebenszyklus abgelaufen ist.

„Das leitungsvermittelte Telefonnetz wird nicht über Nacht durch VoIP ersetzt. Daher wird im Zugangsnetz eine IP-basierte Multi-Service-Zugangsplattform wie MileGate von KEYMILE benötigt, die beide Welten unterstützt – die traditionelle Telefonie- und die VoIP-Welt“, erklärt Klaus Pollak, Head of Consulting and Projects bei KEYMILE in Hannover. „Netzbetreiber ersetzen nach und nach veraltetes Telefonnetzequipment durch neue VoIP-Komponenten und migrieren schrittweise die Zugangsplattform. Dazu gehören Gateways, die sowohl V5 als auch VoIP unterstützen und damit eine einfache Umsetzung der Teilnehmeranschlusstechnik auf VoIP ermöglichen. Wichtig ist, dass die Umstellung schrittweise und ohne Einfluss auf den laufenden Betrieb erfolgen kann.“

Diese Presseinformation kann unter www.pr-com.de abgerufen werden.

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