Das Bild ist gespalten: Etwa die Hälfte aller Befragten (45 Prozent) geben an, dass von ihnen mehr produzierte Inhalte erwartet werden – und jeder Dritte arbeitet länger. Erfreulich ist jedoch, dass ebenfalls 46 Prozent der Studienteilnehmer der Meinung sind, dass sich ihre Arbeitssituation durch Neue Medien und Social Media verbessert hat. Nur 22 Prozent sehen eine Verschlechterung. Gleichzeitig wächst die Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft klassischer Medien wie TV, Print und Radio: 40 Prozent der Befragten erwarten einen Rückgang der Anzeigenerlöse um mehr als zehn Prozent und jeder Zweite glaubt, dass sein aktuelles „Offline“-Medium in absehbarer Zeit vom Markt genommen wird (Vorjahr: 32 Prozent). Dennoch sind 40 Prozent aller Teilnehmer, und mehr als die Hälfte in Großbritannien, Spanien, USA, Brasilien und Osteuropa überzeugt, dass die Digitalisierung der Medien neue Chancen bietet.
Zunehmend an Relevanz gewinnen Geschäftsmodelle für bezahlte Inhalte: Fast drei Viertel aller Journalisten gibt an, dass ihr Verlag neue Erlösmodelle untersucht oder bereits einsetzt, beispielsweise Apps zur Verbreitung von Inhalten über mobile Endgeräte (22 Prozent). 16 Prozent beschäftigen sich bereits mit vergleichbaren Optionen für iPads und E-Book-Reader. Weitere 25 Prozent denken über das Angebot kostenpflichtiger Web-Inhalte via Abonnement nach und jeder dritte Befragte gibt an, dass sein Medium Online-Angebote nur für Print-Abonnenten kostenfrei bereitstellt.
Die Studie belegt zudem, wie stark Neue Medien und Social Media, etwa Blogs, audiovisuelle Medien und Twitter, Einzug in Redaktionen halten: Weniger als 15 Prozent der befragten Journalisten geben an, keine Inhalte in multimedialer Form oder via Social Media anzubieten – ein schwindender Anteil, denn noch vor zwei Jahren schenkte rund ein Viertel der Befragten bei der Bereitstellung von Inhalten neuen Medienformaten keinerlei Beachtung. Vor allem das Angebot von Blogs und Twitter hat seit 2008 an Bedeutung gewonnen. Rund 49 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Verlage selbst redaktionell betreute Blogs betreiben und immerhin 41 Prozent nutzen aktiv Twitter.
Stephan Fink, Vorstand der Fink & Fuchs Public Relations AG, die gemeinsam mit PR-COM die Befragung in Deutschland durchführte, erläutert: „Unsere Studie zeigt im dritten Jahr, wie schnell Digitale Medien und Social Media in der Medienbranche auf dem Vormarsch sind. Während Vieles noch getestet und ausprobiert wird, haben Verlage bereits erkannt, welche Chancen der Einsatz Neuer Medien bietet – denn neben einer Vielzahl innovativer Plattformen für die Verbreitung von Inhalten eröffnen sich auch neue Möglichkeiten für innovative Paid-Content-Modelle.“
Alain Blaes, Geschäftsführer von PR-COM, ergänzt: „Im Zuge dieser Entwicklung müssen sich Kommunikationsspezialisten darauf einstellen, dass sich auch die Arbeitsweise von Journalisten ändert. Um dem steigenden Erlösdruck gerecht zu werden, der von der Verlagsspitze durchgereicht wird, ist die Qualität der Inhalte entscheidender denn je – und das werden Journalisten an PR-Verantwortliche weitergeben. Dabei gewinnt integrierte Kommunikation einmal mehr an Bedeutung: Erfolgreiche PR-Konzepte müssen klassische Pressearbeit mit einem gelungenen Markenauftritt in Social Media vereinen. Dabei sollten natürlich die grundlegenden Anforderungen der Informationsbeschaffung erfüllt sein: spannende Einstiege, fesselnde Inhalte und eine ansprechende grafische Aufbereitung.“
Der Berichtsband kann unter http://www.orielladigitaljournalism.com heruntergeladen werden.
Diese Presseinformation und eine Grafik können unter www.pr-com.de abgerufen werden.
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