„Aktuelle Stunde“: Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungen gegen vier ehemalige KZ-Aufseher aus NRW

Nach Recherchen der WDR-Sendung „Aktuelle Stunde“
wohnen vier der 50 ehemaligen KZ-Aufseher, gegen die die „Zentrale
Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung
nationalsozialistischer Verbrechen“ in Ludwigsburg Vorermittlungen
aufgenommen hat, in Nordrhein-Westfalen.

Aus Bayern und Baden-Württemberg kommen jeweils neun, der auf
einer Liste der Zentralstelle aufgeführten Personen. Die Männer seien
fast alle um die 90 Jahre alt und hätten im Vernichtungslager
Auschwitz-Birkenau gearbeitet. Nach Angaben von Kurt Schrimm,
Leitender Oberstaatsanwalt der Stelle in Ludwigsburg, könnten die
Vorermittlungen in ein bis zwei Wochen abgeschlossen werden. Sofern
die Aufseher noch nicht für Ihre Taten verurteilt worden seien, könne
man dann offizielle Ermittlungsverfahren einleiten, so Schrimm
gegenüber dem WDR Fernsehen.

Die Liste mit 50 ehemaligen KZ-Aufsehern war am Wochenende bekannt
geworden. Nach Einschätzung der Zentralstelle sei schon die Tätigkeit
in einem Konzentrationslager ausreichend, um eine Verurteilung wegen
Beihilfe zum Mord auszusprechen. Der Prozess gegen den SS-Wachmann
John Demjanjuk habe die Aussichten auf eine erfolgreiche
strafrechtliche Verfolgung von KZ-Aufsehern erhöht. Der Wachmann des
Vernichtungslagers Sobibor war wegen Beihilfe zum Mord in 20.000
Fällen zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, obwohl ihm keine
direkte Tatbeteiligung mehr nachgewiesen werden konnte.

Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger
Telefon 0221 220 7100
E-Mail: pressedesk@wdr.de

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