Online-Gauner zocken via Facebook ab

Duisburg, den 18.Mai 2009. Heutzutage pflegen Millionen Menschen ihre sozialen Kontakte im Internet auf populären Seiten wie Facebook. Betrüger nutzen diese bestehenden Netzwerke nun für kriminelle Zwecke: Nach Angaben des IT-Sicherheitsunternehmens Panda Security verbreitet sich die neue Variante des Boface-Wurms blitzschnell über Facebook-Accounts und infiziert derzeit ein Prozent aller Rechner weltweit. Das legen Ergebnisse des kostenlos nutzbaren Online-Virenscanners ActiveScan seit August 2008 dar. Der Clou: Einmal aktiv, animieren gefälschte Virenmeldungen zum Kauf eines Fake-Virenschutz-Programms.

Der Boface-Wurm nutzt eine Vielzahl von Schlupflöchern, um Computer zu vergiften. Ob über E-Mail-Anhänge, Downloads, FTP-Datentransfer, Instant Messenger oder Tauschbörsen: Die Malware nistet sich unbemerkt auf dem PC ein. Stunden nach der Infizierung und beim Öffnen der angesurften Facebook-Webseite tritt Boface in Aktion. Unter dem Namen des Nutzers versendet er interessante Mitteilungen mit einem Link an das gesamte Freunde-Netzwerk. Wer den Link anklickt, gerät auf eine manipulierte YouTube-Seite und muss für einen Blick in das Filmchen ein Programm-Update herunterladen – eine gefälschte Antiviren-Software wird installiert. Sie gibt vor, Viren auf dem System zu erkennen und rät zum Online-Kauf einer Antiviren-Lösung. Betrüger freuen sich im nächsten Schritt über Eingabe der Kontodaten und kassieren dann kräftig ab.

Luis Corrons, technischer Direktor bei Panda Labs, hält die Facebook-Masche für die derzeit am besten funktionierende Abzocke und prophezeit einen inflationären Anstieg der Verseuchungen im laufenden Jahr: „Stellt man die einprozentige Infektionsrate den über 200 Millionen Facebook-Usern gegenüber, könnten mindestens zwei Millionen PCs der Community-Mitglieder betroffen sein. Wir rechnen mit einem vierteljährlichen Anstieg der Infizierungen von 100 Prozent.“

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