Bankenstudie: Deutsche IT-Entscheider zögerlich bei Erneuerung von Kernbankensystemen

Düsseldorf – 29. Oktober 2009 – Im Vergleich zu den britischen (75 Prozent) und französischen (62 Prozent) Kollegen sind die IT-Entscheider in den deutschen Banken deutlich zurückhaltender (37 Prozent), was den Wechsel der derzeit eingesetzten Kernbankenlösung angeht. Dies brachte eine von Sterling Commerce in Auftrag gegebene Studie zu Tage. Vanson Bourne hat 300 Personen in verschiedenen Finanzinstituten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien dazu befragt, ob Finanzhäuser einen Austausch ihrer Kernbankensysteme innerhalb der vergangenen 12 Monate vorgenommen haben und wo dort die jeweilige Priorität lag.

Erneuerungsprojekte standen für die 10 verschiedenen Kernbankensysteme , die in der Studie überprüft wurden, bei den deutschen Banken vor allem für den Bereich Kundenservice an. Darin eingeschlossen sind e-Commerce, Corporate Banking e-Services als auch Call Center Aktivitäten. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) der deutschen Banken hat hier investiert. In Frankreich lag der Fokus auf Customer Relationship Management Projekten (34 Prozent, Deutschland im Vergleich 3 Prozent), in Großbritannien auf Kontoführung und Cash Management Projekten (32 Prozent, Deutschland im Vergleich 16 Prozent).

Was die geplanten oder sich bereits in der Umsetzung befindlichen Change-Projekte angeht, so besteht bei allen Befragten mehr oder minder große Skepsis hinsichtlich einer reibungslosen Umsetzung. Zweifel und Ängste bei den Projektverantwortlichen sehen dabei landesspezifisch unterschiedlich aus.
Ist in Deutschland die Angst davor am größten, eine nicht-fachmännisch Implementierung könnte die Einführung der neuen Systeme behindern (38 Prozent), haben die französischen IT-Entscheider Zweifel daran, das notwendige Budget für den Erwerb einer passenden Lösung bereitstellen zu können (30 Prozent). In Großbritannien dagegen führt eine nicht akkurat durchgeführte Integration der neuen Lösung in das bestehende System die Angst-Hitparade an (23 Prozent).

„Die aktuelle Umfrage zeigt, dass Banken in Projekte investieren, um das im vergangenen Jahr verlorene Vertrauen der Kunden in die Produkte und Unternehmen wieder herzustellen. Modernisierung von Systemen für Customer Relationship Management und Kundenservices stehen deshalb hoch im Kurs. Eine ganzheitliche Strategie fehlt jedoch, so dass die neu projektierten Insellösungen mittel- und langfristig die existieren und kommenden Anforderungen nicht lösen werden und in Zukunft weitere Probleme und Projektbaustellen zu erwarten sind“, kommentiert Jochen Werner von Sterling Commerce die Studienergebnisse. „Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die Integration bei der Planung der Projekte keine hohe Priorität eingeräumt wurde und daraus letztendlich Sorgen hinsichtlich einer akkuraten Umsetzung entstehen, die mit einer richtigen Integrationsstrategie vermeidbar gewesen wären.“

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