Deutschland soll ein weltweit führender Standort für künstliche Intelligenz werden – so lautet die Grundaussage in dem Eckpunktepapier zur Förderung von KI, das die Bundesregierung am Mittwoch (18.07.2018) in einer Kabinettssitzung beschlossen hat. Zu diesem Zweck will die Bundesregierung die Forschung zu KI intensivieren, neue Kompetenzzentren einrichten und die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft stärken.
Der Cluster IT Mitteldeutschland begrüßt es, dass das Thema Künstliche Intelligenz von Seiten der Bundesregierung damit nun verstärkt im Fokus steht. Denn aus Sicht des Branchennetzwerkes stellt KI eine Schlüsselgröße im Rahmen des digitalen Wandels dar. Andreas Vierling, Geschäftsführer des Clusters IT Mitteldeutschland e. V.: „Durch die Digitalisierung werden Datenströme und Vernetzungen immer komplexer. Menschen sind bereits heutzutage kaum in der Lage, diese zu überblicken und zu steuern. Genau an dieser Stelle können intelligente, selbstständig arbeitende und lernende Technologien einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie verwalten große Datenmengen mühelos, sind in der Lage, vielschichtige Prozesse zu steuern und zu optimieren und innerhalb kürzester Zeit zu agieren. Dadurch machen KI hochkomplexe Systeme überschaubar und händelbar – und ermöglichen es erst, dass innovative digitale Technologien in großem Stil in unsere Arbeits- und Lebenswelt Einzug halten und die Digitalisierung unserer Welt zügig voranschreitet.“
Tatsächlich ist das Thema aber in Wirtschaft und Gesellschaft nach Erfahrung des Clusters IT Mitteldeutschland noch nicht angekommen. Nur elf Prozent der Unternehmen planen laut einer aktuellen Studie des BITKOM e. V., in nächster Zeit in entsprechende Technologien zu investieren. Die Ursache sieht der Cluster IT vor allem in der noch fehlenden gesellschaftlichen Akzeptanz. Wichtig ist deshalb Aufklärungsarbeit: „Nicht selten trifft man auf einen gewissen Argwohn, wenn es um lernende und intelligente Maschinen geht. Wo bleibt der Mensch, wenn die Maschine übernimmt, lautet häufig die Frage“, so Vierling, „Dabei können Maschinen und intelligente Programme die menschliche Arbeit ergänzen und vereinfachen und den Alltag bereichern. Doch es braucht Transparenz und Information, um diese Vorzüge bekannt zu machen.“
Gleichzeitig gilt es, den entsprechenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Wesentliches Thema ist dabei der Umgang mit Daten. Es muss nachvollziehbar sein, welche Informationen wann und wozu erhoben, gespeichert und verwendet werden. Langfristig spielt das Thema Verantwortung eine zentrale Rolle – wer haftet, wenn Maschinen eigenständig agieren? Durch einen verlässlichen Rahmen und Transparenz kann das dringend benötigte Vertrauen entstehen, um KI zum Durchbruch zu verhelfen. Neben der Förderung der technologischen Entwicklung von Künstlicher Intelligenz müssen diese Aspekte deshalb ebenfalls unbedingt berücksichtigt werden.
Zum Artikel der Bundesregierung: https://bit.ly/2O1a0Ye.
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