Verbraucher in Deutschland sind nachlässig beim Wechsel zu günstigeren Handyverträgen

Verbraucher in Deutschland sind nachlässig beim Wechsel zu günstigeren Handyverträgen

Deutschland, bekannt als Land der preisbewussten Verbraucher, zeigt ein überraschendes Verhalten im Umgang mit Handyverträgen. Während Vergleichsportale für Strom, Urlaub und andere Dienstleistungen hierzulande besonders erfolgreich sind, bleibt das Sparen bei günstigeren Mobilfunktarifen eine Seltenheit.

Die Finanzplattform MyWage aus Berlin hat eine Untersuchung veröffentlicht, die dieses Phänomen beleuchtet. Auf Basis von anonymen Transaktionsdaten von 4.766 Verbrauchern ergab die Studie, dass 50 % der Verbraucher durch einen Wechsel zu einem SIM-Only-Tarif jährlich über 120 Euro bei Mobilfunkausgaben sparen könnten, 25% sogar mehr als 280 Euro. Der Medianwert für monatliche Ausgaben im Mobilfunkbereich liegt bei 20 Euro, wobei ein Viertel der Nutzer sogar mehr als 33 Euro pro Monat ausgibt.

„Teure Handyverträge entstehen oft durch Verträge, die ein Handy beinhalten,“ erklärt Benedikt Hahn, von der MyWage GmbH. „Wer auf einen günstigeren SIM-Only-Tarif umsteigt und das Smartphone separat kauft, kann häufig sparen. Dabei sollte man jedoch auch auf preisgünstige oder generalüberholte Modelle setzen, um insgesamt Kosten zu reduzieren.“

Trotz dieser hohen Ausgaben gibt es laut den Studienautoren bereits sehr gute SIM-Only-Tarife für etwa 10 Euro im Monat*. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen weist zudem darauf hin, dass Handyverträge oft schon nach 12 bis 24 Monaten veraltet sind und gegen günstigere Optionen eingetauscht werden könnten**. Um den Wechsel zu erleichtern, bieten viele Anbieter eine einfache Rufnummernmitnahme an, wodurch der Prozess für den Verbraucher so unkompliziert wie möglich gestaltet wird.

Gerade für Menschen, die am Monatsende mit knappen finanziellen Mitteln zurechtkommen müssen, können monatliche Einsparungen von 10 bis 20 Euro einen erheblichen Unterschied in der Haushaltskasse ausmachen. Dieses Einsparpotenzial wird jedoch von vielen Verbrauchern noch nicht ausgeschöpft, was auf eine Diskrepanz zwischen dem bekannten Sparverhalten der Deutschen und ihren Mobilfunkgewohnheiten hindeutet.

Die Analyse beruht auf anonymisierten Transaktionsdaten, welche durch die MyWage GmbH (https://www.mywage.de) ausgewertet wurden. Die Grundgesamtheit umfasst 4.766 untersuchte Transaktionen. Zur Reduzierung von Ausreißereffekten wurde der zugrunde liegende Datensatz bereinigt. Die Datenerhebung fand im Juni 2024 statt.
* Angabe basiert auf einem Angebot der Drillisch Online GmbH aus Juni 2024.
** Quelle: https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/internet-telefon/telefon-internet-so-klappt-es-dem-anbieterwechsel

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