IT-Skills-Studie: Besser in die Breite gehen

Hannover, 1. Juli 2010. IT-Fachkräfte, die nur über technische Skills verfügen, sind auf dem Arbeitsmarkt weniger gefragt als Mitarbeiter, die daneben auch die Eigenheiten des Fachbereichs zumindest in Grundzügen kennen. Noch bessere Chancen haben Generalisten, die Fachwissen mittels Analyse und Modellierung für die IT nutzbar machen können oder ausgeprägte Projektmanagement-Fähigkeiten haben. Wenig begehrt sind hingegen Spezialisten für das Servicemanagement. Zu diese Schlüssen kommt die auf das Thema Skills-Management spezialisierte Data Assessment Solutions GmbH mit Sitz in Hannover in ihrer IT-Skills-Studie 2010.

Hintergrund
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den Wert unterschiedlicher IT-Kompetenzen erstmals mit quantitativen statistischen Methoden untersucht und war damit auf große Resonanz in der IT-Branche gestoßen. Die aktuelle Studie greift die Ergebnisse von 2009 auf und entwickelt sie weiter. Wie im Vorjahr wurde auch die IT-Skills-Studie 2010 nach der bewährten Methode der sogenannten Conjoint-Analyse durchgeführt und am Lehrstuhl für Theoretische Informatik II von Professor Joachim Giesen an der Universität Jena ausgewertet.
Befragt wurde eine repräsentative Auswahl von 110 Vertretern der IT-Branche, die anhand von jeweils 12 zufällig generierten Gegenüberstellungen fiktiver Profile von IT-Mitarbeitern entscheiden sollten, welcher der beiden Kandidaten in ihrem Unternehmen die besseren Chancen hätte. Konstruiert wurden die Profile aus fünf IT-relevanten Kompetenzbereichen (Branchen- und Fachwissen, Projektmanagement, Analyse und Modellierung, Softwareimplementierung und Servicemanagement) in vier Ausprägungen (Laie, Kenner, Könner, Experte).

Ergebnisse
Die Befragten waren sich einig, dass IT-Mitarbeiter zumindest über grundlegendes Branchen- und Fachwissen verfügen sollten. Besonders sinnvoll ist ein breit angelegtes Profil, das die Autoren als das eines „Business-Generalisten“ bezeichnen, der in der Lage ist, Kosten und Ressourcen fachgerecht zu planen (Projektmanagement) und Know-how aus dem Fachbereich zu extrahieren und für die IT-Abteilung nutzbar zu machen (Analyse und Modellierung).
Reine Spezialisten für die Implementierung von Standardsoftware oder die Entwicklung von Individuallösungen (Softwareentwicklung) oder für das Servicemanagement sind gegenüber den interdisziplinär arbeitenden Kollegen dagegen im Nachteil. Insbesondere Fähigkeiten in der Serviceabwicklung werden nur gering honoriert und sind bestenfalls mit Blick auf eine Spezialkarriere interessant.

Fazit
„Die Ergebnisse spiegeln die große Bedeutung von Fähigkeiten und Fertigkeiten an der Grenze zwischen Business und IT wider“, kommentiert Axel Völker, Geschäftsführer von Data Assessment Solutions und Co-Autor der Studie. Kandidaten ohne ein Minimum an Branchenkenntnissen hätten es schwer auf dem Arbeitsmarkt, und bereits mit soliden Kenntnissen im Projektmanagement und der Analyse und Modellierung von Geschäftsanforderungen sei ein Mitarbeiter für die IT ebenso attraktiv wie ein ausgesprochener Experte in Softwareimplementierung und Servicemanagement.
Es zeige sich, so Völker weiter, „dass Fähigkeiten, die besonders für die Veränderung der Unternehmens-IT bedeutsam sind (?Change“) als deutlich wichtiger angesehen werden als Kompetenzen aus den Bereichen Umsetzung und Betrieb (?Run“).“

Links
Die vollständige IT-Skills-Studie 2010 kann unter http://www.data-assessment.com/de/Skills2010 abgerufen werden. Dort steht auch ein „IT-Skills-Rechner“ zur Verfügung, mit dem sich beliebige Profilvergleiche auf Basis der aktuellen Untersuchungsergebnisse durchspielen lassen. Unter http://www.data-assessment.com/de/Skills2009 stehen die Ergebnisse der Vorjahresstudie zur Verfügung (ebenfalls mit IT-Skills-Rechner).

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