Während mehr als 90 Prozent der Verbraucher online recherchieren, bevor sie einen Handwerksbetrieb kontaktieren, geben sich deutsche Handwerksbetriebe für ihre Digitalisierung lediglich die Durchschnittsnote 3, wie eine aktuelle Bitkom-Studie zeigt. Diese Diskrepanz kostet Betriebe nicht nur Aufträge – sie verschärft auch den Fachkräftemangel drastisch.
75 Prozent der Handwerksbetriebe sehen zwar erhöhte Sichtbarkeit als Vorteil der Digitalisierung. Doch viele wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Wenn potenzielle Kunden nach einem Elektriker, Maler oder Sanitärbetrieb suchen und nur veraltete Websites oder gar keine Online-Präsenz finden, beauftragen sie die Konkurrenz.
Mit etwa 250.000 offenen Stellen im Handwerk wird auch die Mitarbeitergewinnung zur Überlebensfrage. Die digitale Sichtbarkeit eines Handwerksbetriebs entscheidet heute oft darüber, ob sich Fachkräfte bewerben oder nicht. Wer als Elektriker oder SHK-Fachkraft einen neuen Job sucht, schaut sich die Website des potenziellen Arbeitgebers an.
„Viele Handwerksbetriebe liefern hervorragende Arbeit, sind aber online praktisch unsichtbar. Das kostet sie nicht nur Aufträge, sondern auch die dringend benötigten Mitarbeiter. Eine unprofessionelle oder nicht existierende Online-Präsenz wirkt auf beide Zielgruppen abschreckend“, erklärt Daniel Walochni, Gründer von WebdesignHandwerker24, der ursprünglich selbst aus dem Handwerk kommt.
Experten raten Handwerksbetrieben dringend zum Handeln: Eine mobiloptimierte Website, lokale Suchmaschinenoptimierung und ein vollständiges Google-Unternehmensprofil seien das Minimum. Besonders Betriebe, die auf Privatkunden angewiesen sind oder Mitarbeiter suchen, könnten es sich nicht mehr leisten, digital unsichtbar zu bleiben. Der Wettbewerb um Kunden und Fachkräfte findet heute online statt.
