Seit drei Monaten stehen PCs und Notebooks mit vorinstalliertem Windows Vista in den Läden – genug Zeit, um mit Treiber-Updates die gröbsten Kinderkrankheiten zu beseitigen, sollte man meinen. Doch die Realität sieht anders aus: Bei den üblicherweise verbauten Grafik-Chips der Hersteller ATI und Nvidia klafft trotz aktueller Treiber eine Lücke von 20 bis 50 Prozent zwischen der Grafikleistung unter Vista und XP. Erschwerend hinzu kommt, dass es einige Notebook-Hersteller noch nicht einmal schaffen, auf ihren Geräten die aktuellsten Treiber zu installieren oder sie zumindest an ihre Notebooks anzupassen und zum Download anzubieten.
Im Schneckentempo: Spiele unter Vista teils nur halb so schnell wie unter XP
Einen extremen Fall von Leistungsverweigerung mussten die Tester von CHIP Online beim Acer-Notebook Aspire 5114WLMi mit der Grafiklösung X1600 von ATI erleben. Die vorinstallierten Treiber des Mitte April ausgelieferten Notebooks stammen vom Dezember letzten Jahres – sie sind also vor der Fertigstellung von Vista entstanden. Das Ergebnis ist für jeden halbwegs anspruchsvollen Nutzer eine Katastrophe: Bei DirectX-Benchmarks ist das Gerät nur halb so schnell wie vergleichbare XP-Notebooks. Und in OpenGL-Benchmarks liefert es Werte, die zum Teil nicht einmal mehr zehn Prozent der Referenzwerte unter XP erreichen. Selbst mit den neuesten für das Testgerät verfügbaren Vista-Treibern erreicht es durchweg nur knapp mehr als die halbe XP-Leistung. Ähnlich schwach übrigens sind auch die Leistungswerte des Acer Travelmate 5625WSMi mit Nvidia-Grafik unter Vista.
Viele Hersteller betroffen
Doch nicht nur Acer verkauft derzeit Vista-Notebooks mit inakzeptabler 3D-Leistung. Die Tester stellten auch bei folgenden Modellen unter Vista Leistungsabschläge von bis zu 50 Prozent fest:
– Asus W2PC-7M016
– Asus VX2
– HP Pavillion dv9295eu
Immerhin: Die Vista-Notebooks Lenovo Thinkpad T60 und Toshibas Satellite Pro P100-439 brachten im Test die gleiche Leistung wie ein vergleichbares XP-Notebook.
Fazit, so Christian Riedel, Chefredakteur bei CHIP Online: „Wer ein Notebook explizit für 3D-Gaming oder gar OpenGL-Anwendungen kaufen will, sollte vorerst die Finger von Vista-Notebooks lassen. Es sei denn, der Händler räumt ihm ein Umtauschrecht ein.“
Mehr Informationen zum Thema finden sich unter www.chip.de/vista.
Hinweis für die Redaktion: Diese Pressemitteilung und weitere Infos finden Sie auch unter www.chip-xonio.de.
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