Kampf um Online-Reichweite – ein teures Unterfangen für Start-ups
Velderhof, 28. Februar 2008 – Eine aktuelle Studie der FH Bonn-Rhein-Sieg im
Auftrag der Ranking-Community www.woobby.com hat 46 Start-ups der Web 2.0-
Ära zu ihren Erfahrungen bei der Vermarktung ihrer Website befragt. Darunter
waren Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Angeboten wie beispielsweise
amiando.de, blog.de, mymuesli.de, sevenload oder verwandt.de. Die Ergebnisse
zeigen: Um ein relevanter Spieler im Wettbewerb um die sprudelnden Online-
Werbemillionen zu werden, muss zuerst einmal kräftig in Reichweite und
Bekanntheit der Websites investiert werden. Über 300 Web-Start-ups wurden in
2007 gegründet. Aber die Vorstellung, dass im Internet alles kostenlos ist, so auch
der Erfolg für junge Gründer, erweist sich als Illusion. Das Zauberwort „Viral“ hilft
nur in den seltensten Fällen. Das Marketing für eine neue Website, also zu Beginn
Bekanntheit und Reichweite aufzubauen, ist ein hartes und vor allem auch teures
Geschäft. Die Befragung ergab, dass die Start-ups hierfür durchschnittlich ein
Drittel ihrer Mitarbeiterressourcen einsetzen und fast 40 Prozent der gesamten
Kosten auf diesen Posten entfallen.
Zwei Drittel des Kommunikationsbudgets werden in Online-Maßnahmen gesteckt,
weil diese deutlich besser messbar sind. Außerdem ist bei knappem Geld die
Wirkung von Marketingmaßnahmen Entscheidungsfaktor Nr. 1 bei der Verteilung
von Ressourcen. Die Kosten, um 100.000 Besucher pro Monat zu gewinnen,
werden von den befragten Firmen mit durchschnittlich 14.500 Euro beziffert. Die
von allen Start-ups ersehnte „kritische Masse“ an „registrierten Nutzern“ wird nach
Einschätzung von 70 Prozent der Unternehmen spätestens bei 50.000 Mitgliedern
erreicht. Über 150.000 Euro, so die Einschätzung, koste demnach das Gewinnen
dieser „kritischen Masse“ (ca. 3,10 EUR pro Nutzer).
Mundpropaganda wird dabei von den Internet-Start-ups. als das mit Abstand
wirkungsvollste Marketing-Instrument angesehen. Nur: Viralität kann sehr schwer
gezielt produziert werden. Wichtige Marketingtools sind außerdem
Suchmaschinenoptimierung, Keyword Advertising und PR. „Die meisten Start-ups
haben damit positive Erfahrungen gemacht“, so Thomas Goette, Geschäftsführer
von woobby. Mit der Wirksamkeit von Newslettern – obwohl von fast 90 Prozent
der Start-ups eingesetzt – sind die Internetunternehmen jedoch nur begrenzt
zufrieden.
Den größten Teil des Online-Budgets (24 Prozent) investieren die Firmen in
Keyword-Advertising, gefolgt von Bannerwerbung und Affiliate Marketing (jeweils
13 Prozent). Ein Viertel des Offline-Budgets wird für PR ausgegeben, Investitionen
in Messen und Ausstellungen sind der zweitgrößte Offline-Posten (15 Prozent).
Kaum Wirkung zeigt hingegen der Einsatz von Werbung /und PR im Radio. Der
Medienbruch ist hier zu groß. Auch die von vielen Start-ups so geliebten Flyer
(weil billig, bunt und vielfältig einsetzbar) werden fürs Marketing als wenig
effizient beurteilt.
Fazit der Studie: Der Wettbewerb im Netz ist intensiv. Um eine attraktive
reichweiten- und mitgliederstarke Werbeplattform zu werden, bedarf es hoher
Vorabinvestitionen und einer guten Planung beim Einsatz der knappen Mittel in
einem Start-up.
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