Motorola: „Talsohle liegt hinter uns“

Im Interview mit dem Online-Mobilfunkmagazin inside-handy.de betonte May, dass mit dem Wechsel an der Unternehmensspitze in den USA ein Kurswechsel stattgefunden habe. Man versuche nun nicht mehr „Marktanteile um jeden Preis“ zu gewinnen, sondern „profitabel zu wachsen“.

Nach dem Erfolg des Parade-Modells Motorazr habe man den Anschluss an die Konkurrenz zwar verloren, sei aber mittlerweile auf einem guten Weg, meint der Manager: „Die Talsohle liegt hinter uns.“ Mit einer neuen Strategie, die sich verstärkt an den Wünschen der Kunden und Netzbetreiber orientiert, will May in enger Abstimmung mit dem neuen Konzernvorsitzenden Greg Brown weiter auf dem „Fokus-Markt“ Deutschland Boden gutmachen. Dazu gehört für ihn auch, dass er noch keinen Mitarbeiter entlassen musste, sondern im Gegenteil sogar aus der Zentrale die Freigabe für Neueinstellungen erhalten hat.

Auf die Abspaltung der Handysparte angesprochen zeigt sich May optimistisch und geht davon aus, dass man auch ohne den Mutterkonzern im Rücken erfolgreich arbeiten könne. Bis zur geplanten Trennung der Unternehmen Ende 2009 sei man dank der neuen Strategie wieder deutlich besser aufgestellt.

Die Partnerschaft mit Kodak, aus der bisher erst ein gemeinsames Gerät entstanden ist, soll weiter ausgebaut werden. Man habe „keinen Quartalsvertrag“ abgeschlossen, sondern plane weitere Projekte miteinander. Auch das Thema „Mode“ will Motorola in Zukunft weiterhin besetzen, plant jedoch keine Partnerschaft mit einem etablierten Label.

Mit den Mobilfunkanbietern will Motorola in Zukunft eng zusammenarbeiten. May erhofft sich dadurch Hinweise auf Markttrends. Zu dieser Zusammenarbeit gehört für Motorola auch Zurückhaltung beim Thema „mobile Dienste“. Anders als Nokia werde man keine eigenen Portale anbieten.

Neue Trends wie Handy-TV oder die möglichen UMTS-Nachfolger Wimax und LTE verfolgt Motorola mit Interesse, ohne sich an die Spitze eines Trends setzen zu wollen. Wenn der Markt ein Angebot nachfragt, will May reagieren: „Wir setzen nur noch auf sichere Wetten.“

Link zum Interview im Wortlaut:

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