Localization World: Mehrsprachige Produktdokumentation in der Life-Science- und Pharma-Branche

In kaum einem anderen Bereich sind die regulatorischen Vorgaben für die Erstellung der produktbegleitenden Information (Gebrauchsanweisung, Datenblatt, Broschüren, Beipackzettel, user interface und Ähnliches) derart umfangreich und restriktiv wie in der Pharma- und Life-Science-Branche. Je nach Exportland gilt es, länderspezifische Standards einzuhalten und Anforderungen zu erfüllen. Kunden erhalten mit den Produkten die produktbegleitende Dokumentation in der jeweiligen Landessprache – bei globaler Präsenz eines Unternehmens sind aktuell 25 Standardsprachen je Produktlinie zu unterstützen.
Die „Medical Localization World“ informiert Unternehmen der Life-Science- und Pharma-Branche umfassend darüber, wie sie ihre Internationalisierungsvorhaben vorantreiben und die dafür notwendigen Prozesse optimieren können.

Roundtable „Medical Localization“: Wohin geht die Reise?

Mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation setzen sich die Teilnehmer des Roundtable auseinander, der während der PreKonferenz am 8. Juni von 9 bis 12 Uhr stattfindet. Vertreter namhafter Unternehmen wie Siemens Healthcare, Caridian BCT, Roche Diagnostics, Medtronic, St. Jude Medical and Boston Scientific diskutieren unterschiedliche Möglichkeiten des Outsourcings, angefangen von Lokalisierungs- und Übersetzungsdienstleistungen bis hin zu Testverfahren oder der kompletten Erstellung der Produktinformationen. Es wird auch darum gehen, wie Ausschreibungen gestaltet sein müssen, um einerseits Kosten zu senken und andererseits den Qualitätsstandard weiterhin zu erfüllen. Eine weitere Fragestellung ist: Wie kann man die Herausforderungen, die mit Lokalisierungsprojekten verbunden sind, in wirtschaftlich angespannten Zeiten gezielt meistern? Auch Best-Practice-Beispiele, wie man mit verschiedenen Anbietern zusammenarbeitet und sie unmittelbar in die Prozesse einbindet, werden vorgestellt.

Workshop: Readability-Testing und Usability-Testing

Gerade bei Übersetzungen im medizinischen Bereich reichen in der Regel einfaches Korrekturlesen und das Einhalten der vorgeschriebenen Zyklen zur Qualitätssicherung nicht aus, um die hohen regulatorischen Anforderungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA), der U. S. Food and Drug Administration (FDA) oder des Ministry of Health, Labor and Welfare (MHLW) zu erfüllen. Deshalb wurden spezielle Testverfahren entwickelt, die sicherstellen, dass die Beschreibungen und Gebrauchshinweise für Arzneimittel oder die Dokumentationen für medizintechnische Geräte den hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechen: Mit dem sogenannten Readability-Testing wird die Verständlichkeit von Patienteninformationen für Arzneimittel getestet. In der Medizintechnik werden gesamte Produktlinien inklusive Software und begleitender technischer Dokumentationen einem „Usability-Testing mit Kunden“ unterzogen, um die sichere Handhabung der Medizingeräte zu gewährleisten. Darüber hinaus gibt es noch weitere ausgefeilte Methoden der Qualitätssicherung wie beispielsweise die kognitive Auswertung oder das Rückübersetzen von bereits erstellten Übersetzungen in die Ausgangssprache mit anschließendem Abgleich mit der Urversion. Somit soll sichergestellt werden, dass der Ausgangstext auch zutreffend lokalisiert wurde.
Der Workshop bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichen Konzepten und Methoden vertraut zu machen. Mit fundierten Informationen und gezielter Unterstützung versetzt der Workshop die Teilnehmer in die Lage, das vermittelte Wissen anschließend in ihrem beruflichen Alltag umzusetzen.

Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen